Der MSI MPG 272URX QD-OLED ist ein 27-Zoll-Gaming-Monitor, der mit einer beeindruckenden Ausstattung aufwartet. Zum Testzeitpunkt lag der Preis bei rund 1000 € – sicher kein Schnäppchen.
Als High-End-4K-Gaming-Monitor mit QD-OLED-Panel und satten 240 Hz, ist er für anspruchsvolle Gaming-Enthusiasten aber eine Überlegung wert. Wir haben den Bildschirm ausgiebig getestet und verraten euch, ob er hält, was er verspricht.
Fazit: MSI MPG 272URX QD-OLED im Test
Der MSI MPG 272URX QD-OLED ist ein ausgezeichneter Gaming-Monitor, der mit seinen rohen technischen Eigenschaften, die vor allem auf das QD-OLED zurückzuführen sind, punkten kann. Da der Monitor in so gut wie allen Testkriterien sehr gut abgeschnitten hat, verleihen wir ihm die Testnote „sehr gut (1,3)“ und können ihn nur wärmstens weiterempfehlen.
Vorteile
- exzellente Bildklarheit (kein Motion Blur)
- schnelle Reaktionszeit und geringer Input Lag
- schönes Design
- kompatibel mit Gaming-Konsolen
- HDMI 2.1 / Display Port 2.1
- 240 Hz + 2160p
- ausgezeichnete Kontrastrate
Nachteile:
- hoher Kaufpreis
Technische Eigenschaften
Mit einer Diagonale von 26,5 Zoll (67,31 cm) und UHD-Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln kommt der MSI MPG 272URX auf eine beeindruckende Pixeldichte von 166 ppi. Das sorgt für gestochen scharfe Bilder – egal, ob beim Zocken, Videos schneiden oder Surfen. Für OLED typisch ist die blitzschnelle Reaktionszeit von 0,03 ms (GtG). Dazu sorgen die Bildwiederholfrequenz von bis zu 240 Hz und G-Sync-Kompatibilität für flüssiges Gameplay.
MSI hat in dem MPG 272URX ein fünflagiges Tandem-OLED-Panel mit EL-Gen-3-Technologie verbaut, das für bis zu 30 % Lichtausbeute sorgt. Das QD-OLED-Panel punktet mit satten Farben und einem Kontrastverhältnis von 1.500.000:1. Die Farbdarstellung ist mit Delta E ≤ 2 überragend. Außerdem wirbt MSI auf der eigenen Website mit einer brillanten HDR-Leistung (DisplayHDR True Black 400, Peak-HDR bis 1000 Nits).
Als hochpreisiger Gaming-Monitor ist der MPG 272URX mit vielfältigen Gaming-Features ausgestattet. Verschiedene Modi – wie die FPS- oder RPG-Presets – optimieren die Darstellung für unterschiedliche Gaming-Anforderungen. AI Crosshair und die neue AI Vision Technologie passen Farben und Helligkeit automatisch an, während ihr spielt.
Zusätzlich unterstützt der Bildschirm Konsolenspieler mit dem Konsolen-Mode und zwei HDMI-2.1-Ports mit 48 Gbps. Dazu kommen ein starker DisplayPort 2.1a mit 80 Gbps und eine Vielzahl an USB-Anschlüssen inklusive USB-C mit 98 W Power Delivery.
Ein effizientes Kühlkörperdesign mit Graphenfilm leitet die Wärme von dem empfindlichen OLED-Panel und OLED Care 2.0 verhindert den Einbrenneffekt. Deshalb gibt MSI drei Jahre Garantie auf den Monitor, die auch das Einbrenn-Problem mit abdeckt.
Design und Verarbeitung
Der erste Eindruck überzeugt: Das Gehäuse besteht aus robustem Kunststoff und ist hochwertig verarbeitet. Dank der OLED-Technologie ist das Panel selbst spektakulär dünn. Der Standfuß ist stabil und nimmt wenig Platz weg. Die Vorderseite ist schlicht gehalten: Die Displayränder sind extrem schlank – optimal für ein immersives Bild, gerade im Multi-Monitor-Set-up. Der untere Rand ist in Grau abgesetzt und trägt ein unbeleuchtetes MSI-Logo. Darunter liegt die LED zur Betriebsanzeige.
Auf der Rückseite fallen der eingravierte MSI-Drache und das dezent beleuchtete Logo ins Auge. Die RGB-Beleuchtung lässt sich individuell anpassen – ein nettes Gimmick, ohne zu aufdringlich zu wirken. Links und rechts neben dem Logo sind die Lüftungsschlitze für eine effektive Kühlung. Die Bedienung erfolgt über einen Joystick auf der Rückseite, der leicht erreichbar ist und die Navigation durchs OSD angenehm macht.
Einziger Kritikpunkt: Das Panel ist nicht matt beschichtet. In sehr hellen Räumen kann es daher zu Spiegelungen kommen – das solltest du vor dem Kauf bedenken. Dennoch vergeben wir für das Design und die Verarbeitung ein klares „Gut bis sehr gut“.
Ergonomie
Bei längeren Spielsessions zeigt der Monitor, wie anpassungsfähig er ist. Der Standfuß ist höhenverstellbar bis 11 cm. Für besonders groß gewachsene Gamer könnte da vielleicht noch Luft nach oben sein, für die meisten ist das sicher ausreichend. Es sind aber auch 100 × 100 mm VESA-Bohrungen vorhanden, falls du den Bildschirm mit einer Monitorhalterung kombinieren möchtest.
Die Ausrichtung kannst du optimal an deine Bedürfnisse anpassen. Der Bildschirm lässt sich um 90° in beide Richtungen drehen (Pivot). Außerdem lässt er sich um 30° nach links und rechts schwenken und um 20° bis –5° neigen. Die Ergonomie ist insgesamt hervorragend.
Motion Blur (Praxis-Test)
Ein häufiges Problem bei schnellen Games: Bewegungsunschärfe (Motion Blur). Beim MPG 272URX tritt dieses Problem praktisch gar nicht auf.
Dank QD-OLED-Technik mit ihrer extrem schnellen Reaktionszeit bleiben Bewegungen klar und scharf – egal, wie hektisch das Geschehen auf dem Bildschirm wird.
Input Lag
Gemessen haben wir den Input Lag bei 60 Hertz und aktivierter vertikaler Synchronisation mit dem Leo-Bodnar-Testgerät und konnten hier einen eher mittelmäßigen Wert von 18 ms messen.
Bei den vollen 240 Hz sieht das anders aus, hier haben wir einen durchschnittlichen Input Lag von 2,9584 ms mit dem SMTT-2.0-Tool gemessen. Da dieser Wert natürlich auch unser PC-System etc. inkludiert, ist der am MSI MPG 272URX QD-OLED gemessene Input Lag im sehr guten Bereich.
Bildqualität
Kontrast
Wir haben den Monitor mit dem SpyderX Elite und dem ColorChecker Pro zusammen mit dem Testprogramm Calman getestet. Die vom Hersteller angegebene Kontrastrate von 1.500.000:1 konnten wir in der Praxis bestätigen. Hier spielt OLED seine Stärken voll aus, sodass ihr euch auf ein kontrastreiches, lebendiges Bild verlassen könnt.
Helligkeit im SDR-Modus: Nicht der hellste, aber vielseitig
MSI gibt die SDR-Helligkeit mit 250 Nits an. Hier haben wir ebenfalls mit SpyderX Elite, ColorChecker Pro und Calman nachgemessen. Dabei lag der Maximalwert nur bei rund 195 Nits, der Minimalwert bei 30,8 Nits. Die Abweichung ist etwas enttäuschend. In sehr hellen Räumen kann das Bild ein wenig zu dunkel wirken, aber im Alltag reicht die SDR-Helligkeit meistens aus. Die Dimmbarkeit ist dafür hervorragend – gerade abends schont das die Augen.
Bildhomogenität: Gleichmäßigkeit auf Top-Niveau
Die Bildhomogenität haben wir mit dem SpyderX Elite gemessen. Hierbei überzeugt der MSI MPG 272URX QD-OLED voll: Die Helligkeitsabweichungen liegen bei durchschnittlich unter 1 % – OLED-typisch und praktisch nicht sichtbar. Auch die Farbabstimmung ist ab Werk ausgezeichnet (ungefähr 1,2 DeltaE laut unserer Messung). Der mitgelieferte Kalibrierungsbericht von MSI bestätigt unser Messergebnis.
Blickwinkelstabilität: Gut, mit kleinen Einschränkungen
Ein großer Vorteil von OLED-Panels ist der weite Betrachtungswinkel, in diesem Fall 178°. Uns fiel allerdings auf, dass die Helligkeit bei extremen Blickwinkeln leicht abweicht. In der Praxis wird das aber selten störend sein.
Farbraumabdeckung: Fast alles abgedeckt
Unsere Messungen mit dem ColorChecker Pro und dem Testprogramm Calman ergaben: 100 % sRGB, 92 % AdobeRGB, 98 % P3, und 89 % NTSC. Das sind insgesamt gute Werte, obwohl die Werte bei AdobeRGB und NTSC etwas niedriger sind als bei anderen Monitoren. Für den Alltag und Gaming reichen die Ergebnisse locker aus. Der Monitor profitiert aber von einer individuellen Kalibrierung, insbesondere für professionelle Bildbearbeitung oder Ähnliches.
Konsolen-Modus
Der MSI MPG 272URX QD-OLED hat einen speziellen Konsolen-Modus, welcher die Kompatibilität mit den aktuellen Konsolen wie z. B. der Playstation 5 gewährleistet.
Hier haben wir natürlich alle Grafikeinstellungen und die maximal erreichbare Bildwiederholrate getestet. Diesbezüglich war der MSI MPG 272URX QD-OLED in unserem Test mit allen gängigen Auflösungen kompatibel und kann sogar 120 Hz bei 1440p darstellen.
Local Dimming
Der MSI MPG 272URX QD-OLED hat kein Local Dimming, da er ein QD-OLED-Panel verwendet.
Peak-HDR-Helligkeit: Starke Leistung, aber keine Wunder
MSI wirbt mit einer DisplayHDR1000-Zertifizierung, also einer Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits. In unserem Test haben wir mehrfach gemessen und die „Spitze 1000 Nits“-Option aktiviert, aber wir konnten im 4%-Fenster nur etwa 950 Nits messen. Der Wert ist immer noch gut, auch wenn der Monitor das absolute Maximum knapp verfehlt.
OSD und Bedienung
Die Bedienung des OSD lässt sich wunderbar mit einem Joystick abwickeln. Alternativ kann man zusätzlich für Windows die hauseigene Software von MSI installieren.
Anschlüsse
- 1x Display Port 2.1a
- 2x HDMI 2.1
- 1x USB-C mit Display Port (2.1a)
- 1x USB-B (3.0)
- 2x USB-A (3.0)
- 1x 3,5 mm Klinkenanschluss für Audio
- 1x Netzanschluss