StartFernseherHDCP 2.2 bei Fernsehern und Monitoren - einfach erklärt

HDCP 2.2 bei Fernsehern und Monitoren – einfach erklärt

In den letzten Jahren haben sich Monitore und Fernseher immens weiterentwickelt. Dabei sind sie nicht nur einfach flacher und größer geworden. Mit der Bildschirmgröße ist auch die Auflösung stetig gestiegen.

Wiesen alte Röhrenfernseher und -monitore noch eine Standardauflösung von 720×576 Pixeln auf, hat sich mittlerweile 4K (3840 × 2160 Pixel) flächendeckend als neuer Standard durchgesetzt.

Doch bei Monitoren und TV-Geräten sollte man nie die Bedeutung der Bildquelle unterschätzen.

Hierbei ist nicht nur die Wahl des passenden Kabels sowie eine geeignete Hardware vonnöten.

Auch der Kopierschutzstandard HDCP 2.2 spielt hierbei eine große Rolle. Was das ist, wollen wir euch im Folgenden einmal erklären.

 

Was ist HDCP 2.2?

Das Buchstabenkürzel bedeutet „High-bandwidth Digital Content Protection“ und ist nichts anderes als ein umfangreicher Kopierschutz. Diesen entwickelte Intel im Jahr 2003.

Was ist HDCP 2.2?

Ziel des Tech-Konzerns, den wir heute vornehmlich von der Fertigung leistungsstarker Chiptechnik kennen, war eine zuverlässige Verschlüsselung digitaler Medien.

Dabei ist HDCP zu den gängigsten Anschlüssen wie DVI, DisplayPort und HDMI kompatibel. Ziel des Kopierschutzes ist es, dass Nutzer die wiedergegebenen Dateien nicht vom Monitor abfangen können.

So soll verhindert werden, dass man unerlaubterweise Raubkopien in gestochen scharfer Auflösung festhalten kann.

HDCP 2.2 kurz Erklärung

Damit sowohl Verschlüsselung als auch Entschlüsselung funktionieren, müssen Quellgerät (Spielekonsole, TV-Receiver oder BluRay-Player) und Endgerät (TV oder Monitor) eine Unterstützung von HDCP bieten.

Da an diesem Schutz nicht nur die Filmindustrie, sondern auch heutige Streaminganbieter und TV-Sender ein großes Interesse haben, bekommt man heutzutage kaum einen Monitor oder Fernseher ohne HDCP.

 

Wie funktioniert HDCP?

Intel gilt gemeinhin als einer der bedeutsamsten Chiphersteller weltweit. Da verwundert es auch nicht, dass das Unternehmen HDCP nicht auf Basis einer Software entwickelt hat.

Stattdessen findet der Kopierschutz in Form kleiner Chips in den elektronischen Geräten Platz.

Diese verfügen dann über jeweils 40 unterschiedliche Schlüssel, mit deren Hilfe die Medien entschlüsselt oder verschlüsselt werden. Da jeder Schüssel für sich gesehen 56 Byte umfasst, gilt HDCP bis heute als sicherster Verschlüsselungsstandard in diesem Bereich.

Um für einen zuverlässigen Kopierschutz zu sorgen, müssen die Chips der Monitor- und TV-Hersteller eine separate Zertifizierung erhalten.

Dies soll sicherstellen, dass keine unerlaubte Aufzeichnung der übertragenen Inhalte stattfindet. Von der Entschlüsselung per HDCP bekommen wir als Nutzer nichts mit.

Schließt du beispielsweise deine PlayStation 5 an deinen Fernseher oder PS5-Monitor an, finden beide Geräte einen gemeinsamen Schlüssel und die Übertragung ist perfekt.

 

Welche Unterschiede bietet HDCP 2.2?

Wie eingangs erwähnt, gibt es HDCP bereits seit dem Jahr 2003. Da dies fast 20 Jahre zurückliegt, gibt es mittlerweile bereits HDCP in der Version 2.2.

Dies gilt seit 2015 als Standard für Inhalte, die eine 4K-Auflösung haben. Dabei hat Intel im Vergleich zum Vorgänger HDCP 1.4 diverse Verbesserungen vorgenommen.

Im Fokus stand dabei die Optimierung der Verschlüsselungstechnik. Diese wurde passgenau an 4K-Inhalte angepasst, was zur Schließung noch vorhandener Sicherheitslücken führte. Doch das Update auf HDCP 2.2 hat auch seine Schattenseiten.

So sind ältere Geräte mitunter nicht dazu in der Lage, Medien mit dem neuen Standard wiedergeben zu können. Hintergrund ist die Tatsache, dass der neue Standard für 4K-Inhalte zu den alten Versionen nicht kompatibel ist.

Hier zeigt sich auch das große Problem, was die Chiptechnik von Intel mit sich bringt. Schließlich kann dieses nicht durch ein einfaches Firmware-Update des Gerätes gelöst werden.

Wer also 4K-Inhalte mit einem alten Gerät wiedergeben möchte, bekommt mitunter lediglich ein Schwarzbild ausgegeben.

 

Wenn HDCP 2.2 zum Problem wird

Mit HDCP 2.2 wurde Intels Kopierschutz an die Besonderheiten von 4K-Inhalten angepasst. Doch dies hat vor allem auf Besitzer älterer Wiedergabe- und Abspielgeräte große Auswirkungen.

So erfordert eine reibungslose Wiedergabekette von 4K-Medien, dass die beteiligte Hardware HDCP 2.2 unterstützt. Ist dies bei einem Gerät nicht der Fall, bricht diese Kette zusammen. Und das gilt nicht nur für Receiver und Fernseher.

Auch Besitzer eines Soundsystems, welches für den Kinoklang daheim integriert wird, müssen auf Kompatibilität achten.

Ansonsten droht der gefürchtete Blackscreen. Achte also dringend darauf, dass jedes deiner zwischengeschalteten Geräte den Kopierschutzstandard unterstützt.

 

Augen auf beim Gerätekauf

Um späteren Ärgernissen aus dem Weg zu gehen, ist es ratsam, bereits beim Gerätekauf auf die wichtigsten Attribute zu achten.

Hierzu gehört zweifelsohne auch die Unterstützung von HDCP 2.2. Und das solltest du wirklich tun.

Denn auch, wenn es den Standard bereits seit 2015 gibt, kann man noch heute Geräte finden, die ihn nicht unterstützen.

An diesen wirst du dann nicht lange Freude haben. Vor allem dann, wenn du deinen Monitor gleichsam auch als TV nutzen möchtest, ist dies besonders wichtig.

Schließlich wäre es schade drum, wenn du auf deinem 4K-Monitor keine 4K-Serie von Netflix, Amazon Prime und Co. streamen kannst. Insbesondere im Zeitalter praktischen Streaming-Zubehörs wie beispielsweise den Amazon Fire TV-Stick wäre dies wirklich schade.

Schließlich ermöglicht dieser es dir, deinen PC ausgeschaltet zu lassen, da er sich per HDMI direkt mit deinem Monitor verbinden lässt.

Unterstützt bei der 4K-Version des Sticks dein Monitor kein HDCP 2.2, kommst du aber auch hier nicht in den Genuss der hohen Auflösung.

 

Kein Bild trotz Kompatibilität zu HDCP 2.2

Besonders ärgerlich ist das Schwarzbild dann, wenn eigentlich alle beteiligten Geräte zu HDCP 2.2 kompatibel sind.

Doch hier musst du nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Schließlich gibt es mitunter ganz einfache Lösungen für das Problem.

So bieten manche Fernseher und Monitore nicht an allen Anschlüssen für Quellgeräte den neuen Standard. Hier hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung, um herausfinden zu können, welcher HDMI- oder DisplayPort-Eingang der richtige ist.

Auf der Website von Intel findest du eine Tabelle von den verschiedenen Kabel-Versionen und der Kompatibilität in Bezug auf HDCP 2.2.

 

Verwendung von einem HDCP-Konverter

Doch es gibt auch eine Möglichkeit, betagte Geräte mit der alten Version HDCP 1.4 für neue Inhalte fit zu machen.

Hierbei kommt ein sogenannter HDCP-Konverter zum Einsatz, den man zwischen den Geräten schalten muss.

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Allerdings gibt es in diesem Bereich auch schwarze Schafe, weshalb du dich nur für legal erhältliche Konverter entscheiden solltest.

 

Weiterführend:

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Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg
Schreibt seit 2022 für Bildschirm.de und interessiert sich schon immer für Games und Technik. Insbesondere auf die Wahl des richtigen Monitors und Fernsehers hat er seit seinem ersten Röhrenfernseher von Phillips immer großen Wert gelegt. Egal ob Gaming-Rechner, PS5 oder ein entspannter Heimkinoabend inklusive UHD-Bluray - der passende Bildschirm muss einfach sein!

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