StartMonitore480-Hz-Monitor – die aktuelle Marktlage

480-Hz-Monitor – die aktuelle Marktlage

HD Ready, Full HD, 4K und mittlerweile sogar 8K. Im Bereich der Auflösung von Monitoren und TVs hat sich in den letzten Jahren jede Menge getan.

Das gilt auch für die entsprechende Panel-Technik. Waren es im Bereich der klassischen PC-Monitore lange Zeit vornehmlich IPS- und TN-Panels, die den Markt bestimmten, nimmt nun immer mehr die Zahl an OLED-Monitoren zu.

In letzter Zeit tut sich aber auch in einer weiteren Disziplin rund um Monitor-Technik so einiges. Die Rede ist von der Bildwiederholrate. Lag diese vor einigen Jahren bei Spitzenmodellen noch bei 60 Hz, erreichen die allermeisten mittlerweile dreistellige Werte.

Heute wollen wir einmal einen Blick auf die Sperrspitze der Monitore im Bereich der Bildwiederholrate werfen. Dabei haben wir zwei Modelle herausgesucht, die 480 Hz respektive 500 Hz bieten.

 

Monitore jetzt auch mit 480 Hz

Die Sprünge im Bereich der Bildwiederholrate sind schon erstaunlich. Galten Monitore mit 360 Hz bislang als Sperrspitze, bringen namhafte Hersteller bald auch erste Geräte in den Handel, die 480 Hz bieten.

Wir wollen mal einen Blick auf zwei Modelle werfen, von denen eines sogar bis zu 500 Hz bieten können soll.

480 hz Monitor und Notebook von AUO
Bild: AUO

Vorab sei jedoch gesagt, dass es sich hierbei keineswegs um Bildschirme handelt, die für die breite Masse geeignet sind.

Stattdessen musst du hier zum Teil große Kompromisse eingehen, um die hohe Bildwiederholrate zu bekommen.

 

AUO präsentierte 2022 Monitortechnik mit 480 Hz

Der namhafte Monitor-Experte AUO dürfte mächtig stolz gewesen sein, als er parallel zur Displayweek 2022 sein erstes Panel mit 480 Hz präsentieren durfte.

Damit gilt der Hersteller als Pionier im Bereich der Gaming-Monitore mit mehr als 360 Hz. AUO setzt hier auf ein TN-Panel, welches 24 Zoll misst und eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD) bietet.

Freunde von Blickwinkelstärke, großen Bilddiagonalen und hoher Auflösung dürften hier nicht glücklich werden.

480 Hz Gaming Monitor AUO
Bild: AUO

Die vergleichsweise schwache Auflösung resultiert daraus, dass man sich beim aktuellen Standard DisplayPort 1.4 noch zwischen einer hohen Auflösung oder hohen Bildwiederholrate entscheiden muss. Erst mit DisplayPort 2.0 könnte hier womöglich beides möglich sein.

480Hz Monitor AUO
Bild: AUO

Ein weiterer Wermutstropfen dürfte für viele Nutzer das TN-Panel sein. Dieses bietet im Vergleich zu IPS- und OLED-Technik eine deutlich schlechtere Bildqualität. So sind erfahrungsgemäß nicht nur Farben, sondern auch Kontraste schwächer.

Es ist jedoch die Reaktionszeit der Pixel, mit denen die Paneltechnik punkten kann. Auf diese achten professionelle Gamer, an die sich der AUO-Monitor zweifelsohne richtet.

Während der Vorstellung seiner Displaytechnik machte AUO bereits deutlich, dass die 480 Hz natürlich vornehmlich für E-Sportler gedacht sind.

AUO Gaming Display 480 Hz
Bild: AUO

Und das offenbar auch für mobile Spielfreunde. So zeigte AUO im Rahmen seiner Vorstellung auch ein 16 Zoll 480 Hz Display. Dieses Panel dürften wir dann womöglich künftig in High-End-Gaming-Notebooks sehen.

 

Alienware AW2524H kommt im Overdrive-Modus auf 500 Hz

Der rasend schnelle Monitor der Gaming-Tochter von Dell hat bereits einen Namen. Mit dem Alienware AW2524H kommt ein 24,5 Zoll großer Bildschirm auf uns zu, der wiederum auf IPS-Technik setzt.

Dell Alienware AW2524H 500 Hz
Bild: Dell

Das verspricht nicht nur eine bessere Bildqualität, sondern auch stabilere Blickwinkel. Die Auflösung entspricht mit 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD) hingegen der des AUO Monitors.

Bei der Bildwiederholrate will natürlich auch Alienware mit 480 Hz punkten. Allerdings handelt es sich hierbei nur um die native Hertzzahl. Durch Übertakten im Overdrive-Modus sollen nämlich sogar 500 Hz möglich sein.

 

Lohnen sich 480 Hz?

Bevor wir ans Eingemachte gehen, wollen wir erst einmal klären, was die Bildwiederholrate überhaupt ist.

Alternativ bezeichnet man diesen Wert auch als Bildwiederholfrequenz. Er gibt an, wie oft ein Bildschirm das Bild innerhalb einer Sekunde aktualisiert.

Bietet ein Monitor beispielsweise 60 Hz, setzen sich die Bewegtbilder aus 60 einzelnen Bildern in der Sekunde zusammen. Bei 120 Hz sind es 120 Bilder, bei 240 Hz dementsprechend 240 Bilder.

Mit 480 Bildern in der Sekunde werden schon bald erste exotische Modelle auf den Markt gebracht, die eine neue Schallmauer in diesem Bereich durchbrechen wollen.

 

Wozu überhaupt eine solch hohe Bildwiederholrate?

Lange Jahre waren Forscher davon überzeugt, dass das menschliche Auge ab einer Bildwiederholrate von 60 Hz gar keine Unterschiede mehr ausmachen könne.

Diese Annahme wurde spätestens dann widerlegt, als die ersten Bildschirme mit 120 Hz entwickelt wurden. Zumindest bei bestimmten Anwendungen lassen sich hier nämlich deutliche Unterschiede ausmachen.

Insbesondere beim Zocken schneller Shooter verhindert eine hohe Bildwiederholrate nämlich ärgerliche Zerrbilder und lässt dich stets den Überblick behalten.

Das ist zumindest dann der Fall, wenn du auch die passende Grafikkarte besitzt. Doch auch bei herkömmlichen Office-Anwendungen macht sich eine hohe Hertzzahl bezahlt.

Zum Beispiel beim schnellen Scrollen im Browser oder Word-Dokument wirken vor allem Schriften stets gestochen scharf.

Da verwundert es auch nicht, dass mittlerweile immer mehr Smartphone-Hersteller auf eine hohe Bildwiederholrate Wert legen.

Solltest du einmal einen Blick auf ein Gerät mit einer dreistelligen Hertzzahl geworfen haben, gibt es kein Zurück mehr.

Schließlich werden dir herkömmliche Bildschirme schlichtweg zu langsam und verschwommen vorkommen. Ausnahmen gelten nur beim Schauen von Filmen und Serien.

Hier sorgt eine standardmäßige Bildwiederholrate von 24 Hz für eine angenehme Bewegungsunschärfe, die das bloße Filmschauen für viele schlichtweg angenehmer macht.

 

Fazit: Erstmal passende Gaming-Hardware besorgen

Bislang kann man die Flaggschiffe im Segment der Gaming-Monitore noch nicht kaufen. Fest steht jedoch, dass sie alles andere als günstig sein dürften.

Da du ohnehin die passende Grafikpower benötigst, um in höhere Regionen der Bildwiederholrate hervordringen zu können, solltest du das Geld zunächst vielleicht lieber in eine neue Grafikkarte stecken.

Für Otto-Normal-Verbraucher eignet sich derzeit ohnehin eher ein 240-Hz-Monitor.

Diese bringen nämlich keine kompromisslose Bildwiederholrate hervor, sondern setzen vielmehr auf Allround-Eigenschaften, indem sie auch eine hohe Auflösung und sehr gute Bildqualität bieten.

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Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg
Schreibt seit 2022 für Bildschirm.de und interessiert sich schon immer für Games und Technik. Insbesondere auf die Wahl des richtigen Monitors und Fernsehers hat er seit seinem ersten Röhrenfernseher von Phillips immer großen Wert gelegt. Egal ob Gaming-Rechner, PS5 oder ein entspannter Heimkinoabend inklusive UHD-Bluray - der passende Bildschirm muss einfach sein!

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