Wenn du im Begriff bist dir einen neuen Monitor zuzulegen, dann wirst du um den Begriff „Reaktionszeit“ oder „Schaltzeit“ höchstwahrscheinlich nicht herumkommen.
Obwohl die Reaktionszeit einer der wichtigsten technischen Eigenschaften bei Monitoren ist, wird sie von vielen trotzdem komplett missverstanden bzw. fehlinterpretiert.
Was ist die Reaktionszeit beim Monitor?
Die Reaktionszeit beim Monitor gibt an, wie viel Zeit die Pixel des Displays benötigen, um einen Farbwechsel vorzunehmen.
Üblicherweise wird ein Farbwechsel zwischen zwei Grautönen (Grey to Grey) oder Schwarz und Weiß gemessen. Hierbei gilt: je niedriger die Reaktionszeit, desto besser.
Typische Werte der Reaktionszeit bei LCD-Monitoren liegen bei ungefähr 10 Millisekunden und niedriger. Allerdings sind je nach Monitor-Typ auch Pixel-Schaltzeiten von bis zu unter 1ms möglich.
Diese Schaltzeit wird oftmals mit dem sogenannten Input-Lag verwechselt.
Jedoch sind Reaktionszeit und Input-Lag nicht dasselbe – der Input-Lag beschreibt nur, wie lange z.B. ein Mausklick oder die Eingabe auf der Tastatur braucht, um auf dem Monitor als Ereignis sichtbar zu werden.
Was bewirkt eine niedrige Reaktionszeit?
Primär lässt sich sagen, dass die Reaktionszeit überwiegend für die Wiedergabe von schnellen Bildbewegungen auf dem Bildschirm relevant ist.
Schnelle Bildwiedergaben finden sich vor allem in Konsolen- und Computerspielen, vor allem in FPS-Games wie VALORANT.
Spielst du nun ein FPS-Game auf einem Monitor mit einer eher hohen Reaktionszeit von über 5 Millisekunden, dann wird das Spielgeschehen bei schnellen Bewegungen unscharf und verzerrt wirken. Dieser lästige Effekt wird auch als Ghosting bezeichnet.
Ein solches Ghosting oder ein generell unscharfes oder verzerrtes Bild (Motion Blur) möchtest du als Gamer selbstverständlich vermeiden. Aktuelle Gaming-Monitore für PS5 haben glücklicherweise in der Regel sehr niedrige Reaktionszeiten.
Hierbei solltest du als Gamer jedoch darauf achten, dass die Reaktionszeit nicht die 5 Millisekunden (GtG) überschreitet. Es gilt: Je niedriger, desto unwahrscheinlicher ist das Auftreten von Ghosting oder sonstigen lästigen Bildverzerrungen.
Ist die Reaktionszeit fĂĽr mich relevant?
Diese Frage lässt sich zum Glück sehr einfach beantworten. Wenn du deinen Monitor primär für den Bürobetrieb oder das Surfen im Web gebrauchen möchtest, dann kannst du die Reaktionszeit getrost ignorieren. Du wirst von einer schnellen Monitor-Reaktionszeit kaum profitieren.
Anders sieht es aus, wenn du hauptsächlich Games spielen möchtest, Mediendesigner oder enthusiastischer Video- und Filmfan bist. Hier sind schnelle Bildwiedergaben, natürlich je nach Computerspiel und Videoinhalt, an der Tagesordnung.
Dementsprechend kannst du von einer niedrigen Reaktionszeit profitieren, das gilt vor allem fĂĽrs Gaming.
Die Reaktionszeit Messmethoden im Detail
Wie bereits erwähnt gibt es mehrere Messmethoden, um die Pixel-Reaktionszeit eines Displays zu bestimmen. Folgend haben wir die gängigsten Methoden kurz und prägnant für dich erklärt.
Schwarz zu Weiß (BTW – Black-To-White)
Die BTW-Reaktionszeit beschreibt, wie lange ein Pixel benötigt, um von Schwarz zu Weiß und wieder zu Schwarz zu wechseln. Deshalb ist BTW-Zeit auch oft unter dem Begriff Rise-And-Fall-Reaktionszeit bekannt.
Da die BTW-Reaktionszeit in den meisten Fällen einen höheren Wert von 5ms und aufwärts erzielt, ist sie eigentlich kaum noch in den Herstellerangaben von modernen Monitoren zu finden.
Wichtig zu verstehen ist, dass das Szenario von einem Farbwechsel von schwarz auf weiĂź auf Schwarz beim normalen Betrieb eines Bildschirms praktisch nicht vorkommt. Dementsprechend ist die BTW-Reaktionszeit im Praxisbetrieb so gut wie obsolet.
Grau zu Grau (GtG – Grey-To-Grey) – bester Richtwert
Wie der Name schon vermuten lässt, wird bei der GtG-Reaktionszeit gemessen, wie lange ein Pixel benötigt, um von einem Grauton zu einem anderen Grauton zu schalten.
Hierzu wird mehrfach zwischen den ungefähr 256 verschiedenen Graustufen, die ein LCD-Panel darstellen kann, geschaltet. Anschließend wird aus diesen verschiedenen GtG-Zeiten ein Durchschnittswert ermittelt.
Dieser Wert ist dann die endgĂĽltige GtG-Reaktionszeit, die in den Herstellerangaben oder Produktbeschreibungen des Monitors zu finden sind.
Wenn du dir also einen neuen Bildschirm zulegen möchtest, solltest du unbedingt vorher die GtG-Schaltzeit des Monitors ansehen und feststellen, dass es auch wirklich der GtG-Wert ist.
MPRT-Zeit – Unterschied zu GtG
Oft kann man beobachten, wie von den Monitorherstellern und Online-Shops in den Produktbeschreibungen die sogenannte MPRT-Reaktionszeit angegeben wird.
Allerdings ist die MPRT (moving picture tesponse time) nicht mit der Pixel-Reaktionszeit von Monitoren im herkömmlichen Sinne zu vergleichen.
Denn MPRT sagt eigentlich nur an, wie lange ein Pixel nach der Aktivierung braucht, um nicht mehr sichtbar zu sein. Hierbei ist der MPRT-Wert auch stark von der Bildwiederholfrequenz des Monitors abhängig und zudem auch meistens subjektiv bestimmt.
Du solltest bei der Produktbeschreibung eines Bildschirms also bestenfalls immer darauf achten, welche „Reaktionszeit“ angegeben ist. Wir empfehlen sich, bezüglich der Monitor-Reaktionszeit, stets am GtG-Wert zu orientieren. Die MPRT-Zeit ist technisch gesehen ja ein unterschiedlicher Index und nicht vergleichbar.
Wie man die Reaktionszeit verbessern kann
Bisher konnte man niedrige Reaktionszeiten nur auf Bildschirmen mit TN-Panels genießen. Dies hat sich jedoch jetzt geändert, mittlerweile kann man sogar mit farbintensiven IPS-Panels eine GtG-Reaktionszeit von 1ms erzielen. Vorreiter sind hier die sogenannten Nano-IPS Panels.
Leider ist es bei VA-Panels technisch noch nicht möglich, derartig niedrige Reaktionszeiten zu erreichen. Glücklicherweise kann hier mit zusätzlichen Features wie einer Overdrive-Funktion die wahrgenommene Pixel-Reaktionszeit verbessert werden.
Allerdings kann es bei einer zu hohen Einstellung von Overdrive auch schnell zu Ghosting kommen. (siehe Abb.) Trotzdem ist die Overdrive-Funktion eine potente Möglichkeit, um die gefühlte Reaktionszeit deutlich zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen rund um die Monitor-Reaktionszeit
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Gamer sollten bestenfalls Monitor-Reaktionszeiten von unter 5ms anstreben. Es gilt das Motto „je niedriger die Millisekunden, desto besser“.
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Bist du Gamer oder möchtest deinen Monitor hauptsächlich zum Zocken benutzen, dann ist eine gute Reaktionszeit für dich sehr von Vorteil. Wenn du deinen Monitor allerdings nur für Büroarbeit und zum Surfen gebrauchen möchtest, dann kannst du die Reaktionszeit praktisch ignorieren.
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5ms Reaktionszeit sind für normales Gaming vollkommen ausreichend. Wenn du aber das Beste aus deiner Gaming-Experience herausholen möchtest oder einfach professionelles Gaming (E-Sports) betreiben möchtest, dann solltest du definitiv die 1ms Reaktionszeit anpeilen.
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Ein guter Gaming-Monitor hat in der Regel eine Reaktionszeit zwischen 6ms und 1ms (oder niedriger). Hat ein Gaming-Monitor eine signifikant höhere Reaktionszeit, dann können unschöne Effekte wie Ghosting oder Unschärfe auf dem Bildschirm auftreten.