Wenn es um die Themen Monitore und Fernseher geht, kommt man um den Begriff Bildwiederholfrequenz praktisch nicht herum.
Gerade Gamer werden durch aktuelle Gaming-Monitore und Fernseher mit immer höheren Bildwiederholfrequenzen von 144Hz, 240Hz und sogar 360Hz konfrontiert.
Doch was ist die Bildwiederholfrequenz bei Bildschirmen und Fernsehern eigentlich und für wen ist sie überhaupt von Relevanz?
Was ist die Bildwiederholfrequenz beim Monitor und Fernseher?
Die Bildwiederholfrequenz (engl. Refresh Rate) oder auch Bildfrequenz bezeichnet, wie oft ein Monitor oder Fernseher sein Bild pro Sekunde aktualisieren kann. Diese Bildwiederholfrequenz wird typischerweise in der Einheit Hertz (Hz) angegeben.
Hat ein Monitor z. B. eine Bildfrequenz von 144 Hertz, dann wird das angezeigte Bild des Monitors bis zu 144 Mal pro Sekunde aktualisiert.
Das heißt, dass der Monitor oder Fernseher dann dementsprechend bis zu 144 Bilder pro Sekunde darstellen kann. Bei 144Hz würde der Monitor dann theoretisch alle 6,94 Millisekunden ein neues Bild anzeigen bzw. sein Bild aktualisieren.
Die Bildwiederholfrequenz wird oftmals mit der sogenannten Bildrate (Framerate – Frames per Second – FPS) verwechselt. Die Bildrate gibt nämlich an wie viele Bilder eine Grafikkarte/Grafikchip z. B. ein einem Computerspiel in Echtzeit erzeugt.
Wie man die Bildwiederholfrequenz/Hertz auf seinem Monitor unter Windows 10 richtig einstellt, haben wir in einer Anleitung für dich zusammengefasst.
Bildwiederholfrequenz, Bildrate und Gaming
Dass hohe Bildraten bzw. Framerates zum Zocken vor allem von E-Sports-Games praktisch essenziell sind, ist mittlerweile den meisten bekannt.
Um im Spiel jedoch die hohen Bildraten, welche durch die neuen Generationen von Grafikkarten ermöglicht werden, voll auszukosten, benötigt man auch einen Monitor/Fernseher mit entsprechend hoher Bildwiederholfrequenz.
Beispiel: Erreicht man im Spiel 144 FPS und benutzt einen Monitor, der nur bis zu 60 Hertz darstellen kann, dann kann der Monitor 84 der ausgegebenen Bilder nicht wiedergeben. In der Praxis kommt es dann zu unschönen Nebeneffekten wie Screen-Tearing oder Lags.
Die Ursache ist hier, dass der Monitor die einzelnen Bilder von dem Grafikchip in einem gewissen Intervall annimmt und verarbeitet. Aus diesem Grund kann man die Frame Rate in den meisten Konsolen- und Computerspielen auch begrenzen bzw. deckeln.
Glücklicherweise lässt sich dieses Problem durch eine höhere Bildwiederholungsfrequenz lösen. So kommt es, dass aktuelle Gaming-Monitore und Gaming-Fernseher extrem hohe und variable Bildfrequenzen (VRR – Variable Refresh Rate) ermöglichen.
Erreicht man beispielsweise auf einem 240Hz-Monitor mit VRR nur eine Framerate von 150 Hertz, dann passt sich der Monitor durch die VRR-Funktion optimal an die Frequenz der Grafikkarte (GPU) an, sodass der Monitor eine entsprechende Bildfrequenz von 150Hz darstellt. Screen-Tearing kann dadurch effektiv vermieden werden.
Um die vollen 240Hz des Monitors auszukosten, benötigt man im Spiel trotzdem bestenfalls eine Framerate von 240 FPS. Deshalb ist es auch wichtig, dass die eigene Hardware auch den Anforderungen des Monitors gerecht wird.
V-Sync, Nvidia G-Sync sowie AMD FreeSync gehen dieses Problem übrigens mit dem gleichen Prinzip, nämlich mit der Synchronisation von GPU und Monitor an.
Allerdings kann man dadurch die Bildfrequenz des Monitors nicht magisch erhöhen und auf Nebeneffekte wie einen höheren Input-Lag muss man sich auch gefasst machen. Hierdurch wird lediglich das Screen-Tearing-Problem angegangen.
Warum hohe Bildfrequenzen für Gamer sinnvoll sind
Wie bereits erwähnt, lassen sich durch hohe Bildwiederholraten beim Fernseher und Monitor effektiv unschöne Effekte wie Screen-Tearing beheben. Doch das ist noch nicht alles.
Gerade im kompetitiven Gaming- beziehungsweise dem E-Sports-Bereich sind extrem hohe Framerates und somit auch Bildwiederholfrequenzen von Vorteil, da es hier auf jede Millisekunde ankommt.
Beispiel: Ein Spieler, der auf einem 240Hz-Monitor spielt, hat gegenüber einem Spieler, welcher nur auf einem 60Hz-Monitor zockt, einen klaren Vorteil, da sich das Bild auf dem Display des 240Hz-Monitors alle 4,16 ms (Millisekunden) erneuert wohingegen sich das Bild des 60Hz-Monitors nur alle 16,6 ms aktualisiert.
© Bildschirm.de – In einem Zeitlupen-Video haben wir den Kontrast zwischen 60Hz und 240Hz noch einmal verdeutlicht. Mehr dazu unter 144Hz vs 240hz und 144Hz vs 60Hz
Der Spieler mit dem 240Hz-Monitor sieht nicht nur mehr Bilder als der 60Hz-Monitor-Benutzer, sondern er sieht sie auch früher, wodurch er allein durch den Unterschied in der Bildfrequenz einen Vorteil hat.
Darüber hinaus haben die meisten Monitore mit hoher Bildfrequenz auch extrem niedrige Monitor-Reaktionszeiten von unter 5 ms und weniger, da sich das Bild durch die hohe Hertzzahl auch entsprechend oft aktualisiert.
Das Resultat ist hier, dass Monitore und Fernseher mit hohen Bildfrequenzen eine viel flüssigere Bildwiedergabe ermöglichen, weil eben mehr Einzelbilder dargestellt werden. Das kommt einem vor allem bei schnellen Bildbewegungen während des Gameplays zugute, zumal das Bild durch hohe Bildfrequenz schärfer ausfällt und Motion-Blur reduziert werden kann.
Zusammenfassung: Hohe Bildwiederholraten bei Gaming-Monitoren ermöglichen nicht nur einfach eine flüssigere und schnellere Bildwiedergabe, sondern auch ein klareres und schärferes Bild bei schnellen Bewegungen z. B. in FPS-Spielen.