Insbesondere Gamer sind darauf angewiesen, dass ein Monitor stets gestochen scharfe, aber auch schnelle, ruckelfreie Bewegtbilder ausgibt.
Vor allem dann, wenn grafisch aufwendige Videospiele auf eine hohe Bildwiederholrate treffen, kann es aber mitunter zu Problemen führen, die nicht nur den Spielspaß schmälern.
Obendrein bedeuten diese im wettbewerbsorientierten E-Sport einen echten Nachteil. Ein leider sehr häufiges Problem ist das sogenannte Screen Tearing.
Wir wollen dir heute einmal erklären, was dahinter steckt und wie du dieses Problem lösen kannst.
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Was ist Screen Tearing?
Solltest du großen Wert darauf legen, dass Games trotz schneller Bewegtbilder stabil und ohne Zerrbilder über den Bildschirm flimmern, liegt der Fokus auf zwei Parametern. Da wäre zum einen die Bildwiederholfrequenz des Monitors.
Obendrein sind die Bilder pro Sekunde wichtig, die deine Grafikkarte ausgibt. Während die Bildwiederholrate in Hz angegeben wird, gibt man den anderen Parameter in der Einheit Frames per Second (kurz: FPS) an.
Um das Problem vom Screen Tearing zu verstehen, musst du dir vor Augen führen, dass es sich bei den beiden Werten um eine Art Arbeitsteilung handelt.
Auf der einen Seite steht die Grafikkarte deines PCs oder deiner Konsole. Diese reicht das Signal mit bestimmten FPS an den Monitor weiter. Je potenter die GPU, umso höher auch die FPS-Zahl.
Demgegenüber steht wiederum die Hertzzahl deines Monitors. Sollten sich diese beiden Kennzahlen deutlich voneinander unterscheiden, kommt es zu hässlichen Bildfehlern. Dabei spielt es keine Rolle, welche der beiden Werte höher bzw. niedriger ist.
Sollte die Bildwiederholrate höher sein als die FPS, kommen vereinfacht gesagt zu wenige Bilder von Grafikkarte beim Monitor an, was zu Doppelbildern führt und in Ruckeln resultiert.
Umgekehrt sorgen höhere FPS dafür, dass der Monitor zu viele Bilder geschickt bekommt und diese in einem Bildtakt nicht unterkommen.
Da nun mehrere Bilder zeitgleich dargestellt werden müssen, entstehen Bildschirmrisse (Screen Tearing).
Variable Bildwiederholrate (VRR) als Lösung
Zusammengefasst sind es grundsätzlich Unstimmigkeiten zwischen der Grafikkarte des Quellgerätes und der Bildwiederholrate des Monitors, die Screen Tearing und andere Probleme hervorrufen.
Natürlich sind sich auch Hersteller von PC-Hardware und Monitoren dessen bewusst.
Aus diesem Grund haben sie sich zusammengesetzt und eine Lösung erarbeitet. Diese hört auf den Namen variable Bildwiederholrate (VRR) und wird mittlerweile sowohl von modernen AMD-Grafikkarten als auch Nvidia-Grafikkarten geboten.
Bei FreeSync (AMD) und G-Sync (Nvidia) wird gewissermaßen die Kommunikationsfähigkeit zwischen Grafikkarte und Monitor deutlich verbessert.
So muss der Bildschirm nicht einfach das Signal hinnehmen, welches ihm von der GPU geschickt wird. Stattdessen kann die Grafikkarte die vom Bildschirm ausgegebene Bildwiederholrate an ihre FPS anpassen.
Hier findet eine Synchronisierung zwischen den FPS der GPU und den Hz des Monitors statt. Herauskommt ein Gleichklang, der dafür sorgt, dass immer genau die FPS beim Bildschirm ankommen, die auch tatsächlich verarbeitet werden können.
Damit unterbindet man nerviges Screen Tearing und verhilft der GPU zu bestmöglicher Leistung.
Doch VRR muss nicht nur die Grafikkarte deines Rechners oder deiner Konsole (z. B. PS5) mitbringen. Damit die GPU auch das Gegensignal für die Synchronisierung erhalten kann und der PS5-Monitor entsprechend seine Hertzzahl anpassen kann, muss auch der Monitor das Feature unterstützen. Dabei ist VRR nicht gleich VRR.
Besitzer einer Nvidia GeForce müssen einen Monitor besitzen, der G-Sync (Mehr dazu: Was ist G-Sync?) unterstützt. Wer hingegen eine AMD Radeon nutzt, benötigt einen Bildschirm, der FreeSync unterstützt. Mittlerweile unterstützen viele Monitore beide Standards.
VRR muss aktiviert werden
Sollten dein Monitor und dein Quellgerät eine variable Bildwiederholrate unterstützen, dürfte Screen Tearing bei dir gar nicht erst auftreten.
Schließlich unterbindet das Features die Diskrepanz zwischen Hertzzahl des Monitors und FPS der Grafikkarte.
Allerdings bringt dir ein VRR-Feature bei Grafikkarte und Monitor nichts, wenn du dieses nicht auch aktivierst. Hier gibt es unterschiedliche Namen, die schlussendlich aber alle das gleiche meinen.
FreeSync und G-Sync haben wir als AMD- und Nvidia-exklusive VRR-Modi bereits genannt. Viele Monitore bieten mit Modi wie Fast Sync, Variable Refresh Rate, Enhanced Sync oder aber Adaptive V-Sync auch weitere Bildmodi, die aber allesamt der Vorbeugung von Screen Tearing dienen.
Weiterhin kann es ratsam sein, die Bilder pro Sekunde, welche von der Grafikkarte ausgegeben werden, von Anfang an zu reduzieren.
Einer Ãœberforderung der Bildwiederholrate des Monitors kann man auf diesem Wege gekonnt vorbeugen.
Wie kommt es zum Screen Tearing?
Um die ärgerlichen Bildschirmrisse effektiv zu unterbinden, ist eine optimale Abstimmung zwischen allen „Beteiligten“ die beste Lösung.
Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man sich einmal die Ursachen von Screen Tearing vor Augen führt.
Im Optimalfall gibt eine Grafikkarte 60 Bilder pro Sekunde an einen Monitor weiter und dieser gibt sie dann mit 60 Hz aus.
Selbiges gilt bei modernen Monitoren und Grafikkarten natürlich auch bei hohen Werten wie beispielsweise 240 FPS, die auf 240 Hz treffen.
Wichtig ist stets, dass hier Deckungsgleichheit herrscht, da sonst Ruckler drohen.
Ist die Grafikkarte nämlich plötzlich von einer actionlastigen Szene überlastet, die Grafikleistung erfordert, saust der FPS-Wert gerne mal in den Keller.
Da weniger Bilder pro Sekunde an den 240-Hz-Monitor mit einer gleichbleibenden Bildwiederholrate weitergegeben werden, treten hier gewissermaßen leere Bilder auf.
Kommen beispielsweise bei 240 Hz nur noch 120 Bilder pro Sekunde an, ist jedes zweite Bild ein Standbild.
Das resultiert in Ruckeln. VRR sorgt in diesem Fall dafür, dass auch der Monitor nur noch 120 Hz ausgibt und somit die Negativeffekte unterbindet.
Umgekehrt sorgt eine Überforderung des Bildschirms für das gefürchtete Screen Tearing. Möchte beispielsweise die Grafikkarte 240 Bilder in der Sekunde an den Monitor schicken, der diese lediglich mit 120 Hz ausgibt, ist der Bildschirm schlichtweg überfordert.
Er muss innerhalb einer Darstellung gleich zwei von der Grafikkarte geschickte Bilder ausgeben, um hinterherkommen zu können.
Hierbei legen sich die beiden Bilder übereinander, was zum typischen Bildschirmriss führt.
VSync ist das Minimum
Wer sich einen neuen Gaming-Monitor anschafft, muss damit rechnen, dass die Hersteller für die Features G-Sync und FreeSync auch einen entsprechenden Aufpreis verlangen.
Wer diesen nicht zahlen möchte oder ohnehin noch eine Grafikkarte besitzt, die keine variable Bildwiederholrate unterstützt, sollte zumindest auf VSync achten.
Bei dieser Funktion ist die Bildwiederholrate des Monitors nicht variabel. Stattdessen wird die Grafikkarte gewissermaßen gedrosselt.
Kommen mehr Bilder pro Sekunde an, als die Bildwiederholrate ausgeben kann, werden diese entsprechend reduziert und Tearing unterbunden.
Doch das Ganze hat auch seine Nachteile. Schließlich dauert dieser Vorgang eine gewisse Zeit, wodurch der Input-Lag steigt.
Das sorgt dafür, dass deine Eingaben per Controller, Maus oder Tastatur leicht verzögert auf dem Monitor zu sehen sind.
Hier muss jeder für sich abwägen, was wichtiger ist – Ein flüssiges Bild oder ein möglichst geringer Input-Lag.