Im heutigen Monitor-Testbericht haben wir uns den neuen Optix MEG381CQR Plus von dem Hersteller MSI angeschaut.
Wer in der Szene aktiv ist, dem wird vielleicht schon aufgefallen sein, dass es sich beim Optix MEG381CQR Plus um ein besonderes Monitor-Modell handelt.
Was der MSI Optix MEG381CQR Plus, welcher laut Herstellerangaben sogar eine „G-Sync Ultimate“Zertifizierung vorweisen kann, auf dem Kasten hat, das erfährst du hier in diesem Testbericht.
MSI Optix MEG381CQRDE – Angebote
Technische Eigenschaften
Der Optix MEG381CQR Plus (deutsche Modellbezeichnung: Optix MEG381CQRDE Plus) hat eine Bildschirmdiagonale von ganzen 37,5 Zoll (0,95m) also ca. 38 Zoll bei einem Seitenverhältnis von 24: 10. Das im Bildschirm verbaute Panel ist wohlgemerkt ein Rapid-IPS-Panel – und das, obwohl das Display eine 2300R-Krümmung hat.
Darüber hinaus ermöglicht das Display eine Auflösung von 3840 x 1600 Pixeln (UWQHD+) bei einer maximalen nativen Bildwiederholfrequenz von 175 Hz per Overclocking. Ohne Overclocking beträgt die maximale Hertzzahl immerhin 144Hz/165Hz. Die Reaktionszeit des Monitors beträgt laut Datenblatt 1 ms.
Design und Verarbeitung
Das Display des MSI Optix MEG381CQR(DE) Plus ist wie bei fast allen MSI-Monitoren der Gaming-Reihe matt beschichtet, was auch gut zum restlichen Design passt.
Die oberen Display-Rahmen sind sehr dünn gehalten und ermöglichen die altbekannte Rahmenlos-Optik.
Was direkt auffällt ist, dass der gesamte Monitor vergleichsweise dick ist und die Lüftungsschlitze ebenfalls relativ groß ausfallen. Immerhin sind in dem Monitor SDR-Local-Dimming sowie HDR-Local-Dimming (Edge-lit Local Dimming) integriert.
Schon beim ersten Anblick des MSI Optix MEG381CQR Plus ist das HMI (Human Machine Interface) direkt erkennbar. Dadruch fällt auch der gesamte untere Monitor-Rahmen im Vergleich zu dem von anderen Monitoren breit aus. Zudem kann man den Monitor mit einem Mausbungee ausstatten. Dieser Mausbungee wird auch mitgelifert – zumindest war das bei unserem Testmodell so.
Ein programmierbarer RGB-LED-Streifen ist ebenfalls an der Vorderseite zusammen mit Sensor und Webcam angebracht.
Auf der Rückseite befinden sich verschiedene Kunststoff-Akzente sowie mehrere LED-RGBs. Das klassische MSI-Gaming-Logo ist auch erkennbar.
Der Standfuß macht einen stabilen Eindruck, denn das muss er auch – bei einem Gewicht von knapp 11 KG muss dieser auch einiges aushalten können. Ein Kabeldurchlass ist ebenfalls vorhanden, was bei einem Monitor dieser Preisklasse aber sowieso Pflicht ist.
Zusammenfassend kann man bezüglich der Verarbeitungsqualität und des Designs des Optix MEG381CQR Plus nichts Negatives berichten.
Besonders positiv auffaltend ist der programmierbare RGB-LED-Streifen, mit welchem man z. B. eine Health-Bar aus einem Computerspiel darstellen kann.
Allerdings sei erwähnt, dass der Optix MEG381CQR Plus nichts für Minimalisten ist, da allein schon der untere Rahmen des Bildschirms mit HMI, Sensor, Kamera und LEDs bestückt ist.
Ein nettes Feature ist außerdem die zusätzliche Befestigung für eine externe Webcam.
Ergonomie
In der Höhe ist der Optix MEG381CQR Plus bis zu 10 cm verstellbar. Zudem kann er einen Neigungswinkel von +15° und -5° vorweisen. Eine Drehung von ca. 30° nach jeweils rechts und links ermöglicht der Standfuß problemlos.
Bei einem UWQHD+ Curved-Monitor mit 37,5 Zoll Bildschirmdiagonale würde eine Pivot-Funktion relativ wenig Sinn ergeben, dementsprechend ist hier auch keine vorhanden.
Belegte 100×100 VESA-Bohungen hat der Optix MEG381CQR Plus. Abstandhalter befinden sich auch im Lieferumfang.
Input-Lag
Den Input-Lag des Optix MEG381CQR Plus haben wir mit dem SMTT 2.0, einem speziellen Monitor-Testtool von dem Entwickler Thomas Thiemann getestet. Hierfür haben wir den Optix MEG381CQR Plus neben einen Referenz-Monitor gestellt und die modifizierte Stoppuhr des SMTT 2.0, welche bei über 1000 FPS und deaktiviertem V-Sync tickt, laufen lassen. Mehr zu dem Testverfahren haben wir in unserem Artikel zum Input-Lag erläutert.
Jedenfalls konnten wir nach über 50 einzelnen Messungen einen durchschnittlichen Input-Lag von 7,875 Millisekunden errechnen.
Dieser Wert wurde wie bereits erwähnt bei nativer Auflösung, deaktivierter vertikalen Synchronisation und 175 Hz Bildwiederholfrequenz durchgeführt. Das Ergebnis entspricht einem guten Wert, da man in der Regel unter 15 ms Input-Lag haben möchte. Was den Input-Lag betrifft ist der Optix MEG381CQR Plus also durchaus mit E-Sports-Monitoren vergleichbar.
Allerdings sollte erwähnt sein, dass der Input-Lag von PC-System und von Computerspiel zu Computerspiel stark variieren kann. Für unsere Monitor-Tests verwendet Bildschirm.de deshalb immer dasselbe PC-System.
Ghosting
HMI – MSI Gaming Dial
Durch das HMI kann man ganz einfach mit dem Rad (MSI Gaming Dial) sowie dem kleinen OLED-Display an der linken Seite verschiedene Funktionen und Einstellungen am Monitor vornehmen.
Beispiele hierfür sind z. B. die Input-Quelle und das Display-Port-Overclocking.
Zudem kann man sich auch den aktuellen Status von z. B. der Bildwiederholfrequenz anzeigen lassen – allerdings kann man das HMI auch über das MSI Center Programm voll und individualisiert anpassen.
Bildqualität
Helligkeit, Kontrast Bildhomogenität
Zum Messen der Helligkeit haben wir den SpyderX Elite von Datacolor sowie den Calibrite ColorChecker Display Plus verwendet.
Laut Herstellerangaben soll der MSI Optix MEG381CQR Plus einen typischen Helligkeitswert von 400 Nits schaffen. Das entspricht auch unseren Messungen. Hier konnten wir nämlich einen Maximalwert von 446 Nits (SDR) messen.
Wegen der HDR600-Zertifizierung sollten im HDR-Modus für den Optix MEG381CQR Plus auch 600 nits Peak-Helligkeit absolut kein Problem sein. Bei dem Calman „Window-Size vs. Peak Brightness“ Test konnten wir bei dem 10 % Fenster immerhin 642 Nits messen.
Für die Kontrastrate konnten wir leider nur einen Bestwert von 860: 1 ausmachen.
Bezüglich der Luminanzhomogenität konnten wir eine Durschnittsabweichung von ~ 10 % errechnen. Bei höheren Helligkeiten tendiert die Homogentät auf dem Bildschirm jedoch zuzunehmen.
Für die durchschnittliche Farbabweichung haben wir einen Wert von 3,042 am nächsten zu DeltaE gemessen.
Blickwinkelstabilität
Da im Optix MEG381CQR Plus ein IPS-Panel verbaut, ist die Blickwinkelstabilität relativ hoch. Trotzdem sind schon ab 160° sehr deutliche Farb- und Helligkeitsabweichungen erkennbar.
Ausleuchtung (Praxis)
Für ein Panel dieser Größe hält sich die Ausleuchtung, vor allem bei Schwarzbild, vollkommen im Rahmen. Bis auf den typischen IPS-Glow kann man nicht viel beanstanden.
In der Praxis würde man sowieso von dem Edge-lit Local-Dimming Gebrauch machen.
Skalierung
Der Monitor empfängt auch problemlos normale Full-HD-Signale – zumindest die von Windows 10. Das Full-HD-Signal von unserem Leo Bodnar Testtool hat er nicht angenommen.
Farbraumabdeckung
Laut Datenblatt deckt der MSI Optix MEG381CQR Plus im sRGB-Farbraum ausgehend ganze 128,7 % und im DCI-P3 96,2 % ab.
In unserem Test bei Werkseinstellungen konnten wir folgende Werte messen: 96 % von sRGB, 71 % von AdobeRGB, 75 % von P3.
Nach der Kalibrierung haben sich die Werte jedoch verbessert: 99 % von sRGB, 74 % von AdobeRGB und 75 % von P3.
Farbtreue:
Local Dimming, HDR600 und G-Sync Ultimate
Wie schon zuvor erwähnt besitzt der MSI Optix MEG381CQR Plus HDR600-Zertifizierung von VESA. Entsprechend sollte der Monitor auch eine Peak-Helligkeit von mindestens 600 Nits vorweisen können, was er laut unserem Kolorimeter ja auch geschafft hat.
Trotzdem ist es bei einem absoluten High-End-Monitor dieser Preisklasse etwas schade, dass es nur um die 600 Nits sind, da ein echtes HDR-Erlebnis mit um die 600 Nits nicht wirklich möglich ist.
Andere Monitore, welche von „G-Sync Ultimate“ zertifiziert wurden, können unter anderem sogar über 1000 Nits erreichen, was ein echtes HDR1000-Erlebnis ermöglicht.
Positiv ist aber das im Monitor verbaute Local-Dimming. Vorab. Es ist ein Edge-lit Local-Dimming und deshalb darf man nicht zu viel erwarten. Trotzdem hat das Local-Dimming vor allem bei Video-Wiedergaben und HDR-Gameplay für ein deutlich besseres Bild gesorgt. Blooming kommt aber praktisch immer vor, für Monitor-Verhältnisse fällt es aber ziemlich gering aus.
Bedienung und OSD
Neben dem HMI lässt sich der Optix MEG381CQR Plus natürlich über einen Joystick, welcher sich auf der rechten Rückseite befindet, bedienen.
Darüber hinaus kann man den Monitor via. USB mit seinem PC-System verbinden und den Monitor bequem über die MSI Software bedienen.
Zudem kann man über die MSI Center App sowie SteelseriesGG die RGB-LEDs des Monitors anpassen.
Durch dieses Programm lässt sich der LED-Streifen auch auf z. B. die Health-Bar in Computerspielen programmieren. In unserem Beispiel haben wir das Spiel League of Legends verwendet.
Stromverbrauch
Modus | Watt (W) |
---|---|
Werk | ~ 44 (Ø) |
HDR On (mit HDR-Video) | ~ 66 (Ø) |
SDR Custom | 65,9 (Peak) |
Anschlüsse
- 2x HDMI 2.0
- 1x DisplayPort 1.4
- 3x USB 3.2 Type A
- 1x USB 3.2 Type B
- Netzanschluss
- 3,5 mm Klinke (2 Line-In, 1 Line-out)
Lieferumfang
- HDMI-Kabel
- DP-Kabel
- Mausbungees (2 Stück)
- Webcam-Halterung
- VESA-Abstandhalter
- 4 Schrauben für die Standfußmontur
- Standfuß
- Standbein
- Monitor
- Abdeckung für Gehäuse
- Audio-Kabel
- Garantiehinweis
- MSI Reward Programm
- Quick-Start-Guide
Preis und Verfügbarkeit
Fazit: MSI Optix MEG381CQR Plus Test/Review
Abschließens kann man nur sagen, dass der MSI Optix MEG381CQR Plus grundlegend ein guter Gaming-Monitor ist. Allerdings wird der Monitor aufgrund des Seitenverhältnisses nichts für jedermann sein.
Überzeugt hat der Optix MEG381CQR Plus mit seinem niedrigem Input-Lag, seinem echt schicken Design und natürlich mit der Bildqualität. Dank Local-Dimming kann man als Nutzer durch das integrierte Edge-lit Local-Dimming noch mal einiges an Bildqualität herausholen. Die Bedienung und die Software-Unterstützung sind, wie man es von MSI gewohnt ist überragend.
Leider gibt es auch beim Optix MEG381CQR Plus einige negative Punkte, die man auf jeden Fall ansprechen muss. Zum einen wäre da der sehr happige Kaufpreis von knapp 2000 Euro zum Testzeitpunkt, zum anderen muss man gerade in Bezug zum Kaufpreis auch die Maximalhelligkeit bei der HDR-Wiedergabe kritisieren.
Bei einem Gaming-Monitor dieser Preisklasse und Nvidia „G-Sync-Ultimate-Zertifizierung“ wäre mehr Helligkeit natürlich angebrachter. So würde das Local-Dimming auch besser zur Geltung kommen.