StartMonitoreWas ist AMD FreeSync und welchen Nutzen hat es?

Was ist AMD FreeSync und welchen Nutzen hat es?

Für Gamer spielt schon lange nicht mehr nur eine gute Grafik eine große Rolle. Auch ein flüssiges Bild ist immer wichtiger geworden. Das ist insbesondere im Bereich der wettbewerbsorientierten Videospiele der Fall.

Entsprechend ärgerlich sind Probleme wie Ruckler oder Tearing bei einer Spielsession. Mithilfe einer variablen Bildwiederholrate kann man diesen vorbeugen.

Eine der beliebtesten Techniken ist dabei AMD-FreeSync, welches bei den Radeon-Grafikkarten von AMD zum Einsatz kommt.

Im Folgenden wollen wir dir einmal erklären, was genau AMD FreeSync macht. Außerdem wollen wir auf die Unterschiede der verschiedenen Versionen eingehen. Schließlich ist FreeSync nicht gleich FreeSync.

 

FreeSync ist eine VRR-Technik speziell für AMD-GPUs

Wie der Name AMD-FreeSync bereits deutlich macht, wurde die Technik vom Chip- bzw. GPU-Hersteller entwickelt.

Dabei steht sie als VRR-Technik in unmittelbarer Konkurrenz zu Nvidia G-Sync, welches sich speziell an Besitzer einer GeForce-Grafikkarte richtet.

Was ist FreeSync - kurze Erklärung

VRR steht für Variable Refresh Rate (dt: variable Bildwiederholrate) und sorgt für eine Synchronisierung zwischen von der Grafikkarte ausgegebenen Bildern pro Sekunde (FPS) und der vom Monitor wiedergegebenen Bildwiederholrate.

Das soll negativen Effekten vorbeugen, die erfahrungsgemäß auftreten, wenn sich die beiden Parameter voneinander unterscheiden.

 

Typische Probleme ohne VRR

Ist die FPS-Zahl niedriger als die Bildwiederholrate, kommt es zum Ruckeln. Umgekehrt sorgt eine FPS-Zahl, die höher ist als die Bildwiederholrate für negative Effekte wie Bildschirmrisse, dem sogenannten Screen Tearing.

Zum Ruckeln kommt es, weil der Monitor aufgrund der zu niedrigen FPS ein Bild mehrfach ausgeben muss.

Screen Tearing Beispiel Overwatch

Spielt man beispielsweise ein Spiel, welches 30 FPS hat und gibt der Fernseher und Monitor dieses mit 60 Hz wieder, wird das Bild innerhalb einer Sekunde 60 Mal aktualisiert.

In dieser Zeit stehen aber lediglich 30 Bilder von der GPU zur Verfügung, weshalb ein Frame zweimal wiedergegeben werden muss.

Umgekehrt kommt es zum Tearing, wenn die Grafikkarte zu schnell für den Monitor ist. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Monitor 60 Hz Bildwiederholrate bietet, die Grafikkarte hingegen 120 FPS ausgibt.

In diesem Fall muss der Bildschirm zwei Frames in eine Bildaktualisierung stecken. Folglich erkennt man auf dem Bildschirm die für Tearing klassischen Risse und Zerrbilder, welche darauf hindeuten, dass der Monitor schlicht nicht hinterherkommt.

Um den Anschluss nicht zu verlieren, bleibt dem Bildschirm nichts anderes übrig als ein Doppelbild zu erschaffen.

 

AMD-FreeSync hilft gegen Tearing, Screen Tearing und Ruckeln

Mithilfe der variablen Bildwiederholrate kann man dieses Problem gezielt eliminieren. Schließlich stimmen sich damit Grafikkarte und Monitor ab und passen Hertz-Zahl und FPS einander an.

VRR im Allgemeinen und AMD-FreeSync im Besonderen unterscheidet sich in einem Fakt deutlich von der ebenfalls weit verbreiteten und älteren Technik VSync.

Bei VSync legst du eine bestimmte Bildwiederholrate fest, an die sich Grafikkarte und Monitor zu halten haben. AMD-FreeSync hingegen kann während des Spiels Anpassungen vornehmen.

Führen wir uns als Beispiel einmal zwei Szenen aus dem Shooter-Genre vor Augen. Du läufst mit deinem Charakter gemächlich eine Straße entlang und auf dem Bildschirm finden keine schnellen, grafikhungrigen Dinge statt.

Das Spiel läuft mit stabilen 120 FPS auf deiner potenten Radeon Grafikkarte und dank FreeSync automatisch mit 120 Hz über deinen Bildschirm.

Plötzlich explodiert ein gewaltiger Tanklaster neben deinem Spielecharakter. Umherfliegende Partikel, schnelle Bewegungen, Rauch und die Explosion selbst fordern erfahrungsgemäß die Rechenpower deiner GPU.

Folglich muss sie die FPS vorübergehend auf 60 FPS herunterschrauben, um die Bewegtbilder dennoch wiedergeben zu können.

Ohne FreeSync würden die 60 FPS auf die 120 Hz des Monitors treffen, was zu Ruckeln führen würde. Dank FreeSync weist die Grafikkarte allerdings den Monitor an, seine Bildwiederholrate ebenfalls zu drosseln.

In diesem Fall würde auch der Bildschirm auf 60 Hertz herunterregeln. Das resultiert in einer gleichmäßigen Bildwiedergabe, die zwar nicht mehr ganz so schnell ist wie zuvor, dafür aber ohne nerviges Ruckeln auskommt.

 

Der Monitor muss kompatibel zu FreeSync sein

Ist die aufwendige Szene dann wieder vorbei, schraubt die Grafikkarte nicht nur wieder ihre FPS hoch. Zeitgleich gibt sie das Signal an den Monitor aus, seinerseits wieder die Bildwiederholrate zu erhöhen.

Im Endeffekt sind beide dann wieder gleichauf bei 120 Hz. Hier wird deutlich, dass es die Synchronität ist, die bei FreeSync und anderen VRR-Techniken im Fokus steht.

Damit FreeSync auch wirklich funktioniert, müssen alle Komponenten mitspielen. Achte also darauf, dass nicht nur deine Radeon-GPU das Feature unterstützt.

AMD FreeSync Monitor von Lenovo
Unten rechts ist das FreeSync Logo zu erkennen. (Monitor in Bild: Lenovo C24-25)

Auch dein Monitor muss FreeSync-Kompatibilität aufweisen. Damit das der Fall ist, sollte der Monitor oder TV einen HDMI 2.1 Anschluss bieten können. Allerdings ist der Standard kein Garant für AMD-FreeSync.

Wirf also unbedingt einen Blick in die technischen Daten des Gerätes. Dabei musst du im Hinterkopf behalten, dass FreeSync auch wirklich nur zu Grafikkarten von AMD kompatibel ist.

Ein Monitor mit G-Sync bietet dir bei einer Radeon-GPU nämlich kein VRR. Schließlich handelt es sich hierbei um den VRR-Standard für die Nvidia-GeForce-Serie.

 

FreeSync, FreeSync Premium und FreeSync Premium Pro

Den VRR-Standard von AMD gibt es in drei unterschiedlichen Abstufungen. Die Basisversion hört auf den Namen „FreeSync“. Hier bekommst du lediglich die Garantie, dass die Synchronität zwischen Monitor und Grafikkarte bis zu einer Bildwiederholrate von 60 Hz gewährleistet wird.

Was darüber hinaus geht, ist hingegen ein Fall für FreeSync Premium. Diese kommt bei Gaming-Monitoren der oberen Mittelklasse und Oberklasse zum Einsatz. Hier wird eine Synchronität bis zu einer Bildwiederholrate von 120 Hz gewährleistet, was selbst bei blitzschnellen Games für butterweiche Bewegtbilder ohne Tearing sorgt.

AMD FreeSync Versionen - Premium und Premium Pro
© AMD

Ein Zusatzfeature von FreeSync Premium ist die sogenannte Low Framerate Compensation (LFC). Diese geht aktiv gegen Ruckeln vor, wenn die FPS deutlich unter der Bildwiederholrate fallen.

 Wer keine Kompromisse machen möchte, kann auch zu FreeSync Premium Pro greifen. Diesen Standard bieten bislang ausschließlich High-End-Modelle im Bereich der Gaming-Monitore. Wer sich für den Kauf eines solchen entscheidest, profitiert dann aber auch von attraktiven Vorteilen.

So bekommst du hier nicht nur die Features von FreeSync Premium geboten. Obendrein gibt es lebendigere Farben und auch bessere Kontraste. Dies ermöglicht die Unterstützung von High Dynamic Range (HDR).

 

Weiterführend:

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Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg
Schreibt seit 2022 für Bildschirm.de und interessiert sich schon immer für Games und Technik. Insbesondere auf die Wahl des richtigen Monitors und Fernsehers hat er seit seinem ersten Röhrenfernseher von Phillips immer großen Wert gelegt. Egal ob Gaming-Rechner, PS5 oder ein entspannter Heimkinoabend inklusive UHD-Bluray - der passende Bildschirm muss einfach sein!

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