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Fernseher oder Monitor für Gaming – was ist besser?

Leidenschaftliche Gamer müssen sich früher oder später nicht nur die Frage nach dem passenden PC oder der richtigen Spielekonsole stellen.

Vielen fällt bereits diese Entscheidung nicht leicht. Selbiges gilt für die Wahl zwischen Gaming-Monitor oder Gaming-TV.

Wir wollen die beiden Möglichkeiten heute einmal miteinander vergleichen und versuchen, dir bei der Entscheidung zu helfen.

 

Gaming-Fernseher oder Gaming-Monitor: Beides ist möglich

Früher war es technisch kaum möglich, seinen Gaming-PC an einem Fernseher anzuschließen. Mittlerweile sieht das aber anders aus. Moderne Anschlüsse wie HDMI machen es möglich.

Gaming TV Fernseher vs Gaming Monitor
© Bildschirm.de

Doch was ist denn nun die bessere Wahl? Vor- und Nachteile von Gaming-TV und Gaming-Monitor haben wir einmal aufgelistet.

 

Vor- und Nachteile eines Gaming-TVs

Vorteile

  • Bildschirmgröße übertrifft die von Gaming-Monitoren
  • Farbenfrohe Bildwiedergabe
  • Umfangreiche Bildeinstellungen
  • TV-Lautsprecher bieten besseren Klang als integrierte Monitorlautsprecher

 

Nachteile

    • hohe Bildwiederholrate gibt es nur gegen hohen Aufpreis
    • Gaming-Features wie variable Bildwiederholrate (VRR) nur bei Ausnahmegeräten
    • Reaktionszeit kann mit Gaming-Monitoren nicht mithalten

 

Vor- und Nachteile eines Gaming-Monitors

Vorteile

  • VRR gibt es bereits bei Mittelklasse-Geräten
  • Viel kürzere Reaktionszeiten als beim Gaming-TV
  • Starker Fokus auf Gaming

 

Nachteile

  • Bildeinstellungen weniger umfangreich als beim Gaming-TV
  • Bildschirmgröße in der Regel kleiner
  • Aus kleinerer Gerätegröße resultiert auch ein schlechterer Sound der integrierten Lautsprecher

 

Fernseher vs. Gaming-Monitor: Bedeutung der Bildwiederholrate

Du spielst gerne schnelle Spiele wie Online-Shooter? Dann wirst du wissen wie wichtig eine hohe Bildwiederholrate ist.

Schließlich sorgt diese dafür, dass auch schnelle Bewegtbilder ohne Verzerrungen über den Bildschirm laufen.

In dieser Disziplin haben Gaming-Monitore häufig die Nase vorn. So ist es heutzutage fast schon schwer, ein Mittelklasse-Modell im Bereich der Gaming-Monitore zu finden, das weniger als 120 Hz bietet.

Ein ganz anderes Bild offenbart sich, wenn man einen Blick auf TV-Geräte wirft. Hier bilden Modelle mit einer hohen Hertzzahl eher die Ausnahme. So muss man schon tief in die Tasche greifen, um solche Fernseher zu bekommen.

Das mag dann nicht stören, wenn man ohnehin keine anspruchsvollen bzw. eher langsamere Spiele spielt.

Auch ein leistungsschwacher Gaming-PC oder eine ältere Konsole erfordert kein Bildausgabe-Medium, das eine hohe Bildwiederholrate bietet.

 

Reaktionszeit ist für Gaming relevant

Neben der Bildwiederholrate ist beim Zocken auch die Reaktionszeit wichtig. Diese gibt Auskunft darüber, wie schnell die Pixel ihre Farbe ändern können. Folglich spielt sie ebenfalls bei schnellen Spielen eine große Rolle.

Monitor Reaktionszeit und Ghosting Beispiel
© Bildschirm.de

Schließlich drohen ansonsten Negativeffekte wie Ghosting oder eine nervige Bewegungsunschärfe. Das ist nicht nur schlecht für die Übersicht.

Obendrein leiden die Augen mit der Zeit darunter. Wie gut die Reaktionszeit bei Monitoren ist, hängt stark vom verbauten Panel ab.

Wer eine kompromisslos gute Reaktionszeit haben möchte, greift zu einem Monitor mit TN-Panel. Doch das Ganze hat auch seinen Preis.

Im Gegensatz zum gängigen IPS-Panel, das im Schnitt eine viermal so lange Reaktionszeit bietet, ist die Bildqualität schlechter.

Insbesondere im Bereich der Farbtreue sowie der Blickwinkelstabilität sind IPS-Modell weit besser. Da TN-Panels eine schwächere Bildqualität bieten, kommen sie auch in praktisch keinem Fernseher vor.

Folglich wirst du keinen Gaming-TV finden, dessen Reaktionszeit rekordverdächtig ist. Hier haben stets die Gaming-Monitore die Nase vorn.

 

Gaming-Monitore haben beim Input-Lag die Nase vorn

Eine weitere wichtige Kenngröße beim Vergleich von Monitor und Fernseher ist der sogenannte Input-Lag.

Hierbei handelt es sich vereinfacht gesagt um die Zeit, welche das Signal vom Sendemedium hin auf den Bildschirm von TV oder Monitor benötigt.

Ein gewisser Input-Lag ist stets gegeben. Dagegen lässt sich (noch) nichts machen.

Doch die Verzögerung von PC oder Konsole hin zum Monitor ist in der Regel deutlich geringer als beim TV.

Input-Lag - System Lag Grafik
© Bildschirm.de

Das macht sich vor allem beim kompetitiven Zocken bemerkbar. So können sich E-Sportler gerne mal die Haare raufen, wenn der Input-Lag wieder einmal für eine zu späte Eingabe gesorgt hat.

Selbiges gilt übrigens vor allem bei Speedrunnern. Bei deren Tastenkombinationen kommt es häufig auf Millisekunden an.

Hinter dem hohen Input-Lag beim Fernseher stecken in der Regel diverse Bildoptimierungsprozesse. So möchte das Gerät stets dafür sorgen, dass das Endergebnis so gut wie möglich aussieht.

Doch das Ganze frisst leider auch Zeit. Wen das stört, der kann über die Bildeinstellungen für ein wenig Linderung sorgen.

Im besten Fall schaltest du hier nämlich etwaige Bildverbesserungen ab. Diese sind es, die den Input-Lag verschlimmern.

 

DisplayPort vs. HDMI

Ein echtes Totschlagargument auf Seiten der Verfechter eines Gaming-Monitors findet sich bei der Konnektivität vor.

So bieten Gaming-Monitore im Gegensatz zu Gaming-TVs DisplayPort als Anschlussmöglichkeit. Über DisplayPort 1.4 bekommt man unter anderem eine Bildwiederholrate von 144 Hz geboten.

Bei der Auflösung hat HDMI hingegen DisplayPort eingeholt. So ermöglicht der Standard HDMI 2.1 mittlerweile auch eine 8K-Auflösung. In Sachen Bildwiederholrate ist man hingegen nach wie vor an 120 Hz gebunden.

 

Nvidia G-Sync gibt es bei beiden

Wer viel und gerne anspruchsvolle Videospiele spielt, kennt sicherlich G-Sync. Dieses Feature, was speziell Grafikkarten von Nvidia bieten, sorgt für eine stabile Bildwiederholrate.

Damit werden negative Effekte wie Screen Tearing eingedämmt. Allerdings profitierst du von der variablen Bildwiederholrate nur dann, wenn auch dein Gaming-Monitor oder Gaming-PC diese unterstützt.

Während aktuell viele verschiedene Gaming-Monitore das Feature unterstützen, sieht es bei Gaming-TVs eher mau aus.

Dies ist zumindest dann der Fall, wenn dein Budget begrenzt ist. Wer bereit ist, jede Menge Geld für einen neuen Gaming-TV auszugeben, der über HDMI 2.1 verfügt, bekommt auch eine variable Bildwiederholrate geboten.

Das ist nicht nur wichtig, wenn du deinen PC an den TV anschließen möchtest. Auch Xbox Series X und PlayStation 5 bieten mittlerweile den Support für VRR.

 

Für Couch-Coop am besten einen Fernseher

Im Bereich der Bilddiagonale und Bildqualität hat zweifelsohne der Gaming-TV die Nase vorn. Schließlich findet man am Markt mittlerweile Modelle mit 75 Zoll (1,91 Meter) und mehr vor.

Das lässt sich auf die gänzlich unterschiedlichen Anwendungsbereiche zurückführen. Während man auf den Fernseher mit einem gewissen Abstand blickt, steht ein Monitor in der Regel direkt vor der Nase auf dem Schreibtisch.

Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Schließlich musst du für dich entscheiden, wie du lieber zockst.

Angestammte PC-Gamer bevorzugen in der Regel ein klassisches Gaming-Setup mit Schreibtisch, Maus, Tastatur und Gaming-Monitor. Hier reichen Bilddiagonalen von ca. 32 Zoll (ca. 0,81 Meter) vollkommen aus.

Wer hingegen lieber auf PlayStation 5 oder Xbox Series X spielt, wird sich nur in den seltensten Fällen auf einen Schreibtischstuhl setzen.

Hier bevorzugt man eher das Sofa. Da dieses in der Regel einen gehörigen Abstand zum Fernseher aufweist, ist eine gewisse Bildschirmgröße unerlässlich.

 

Fernseher oder Gaming-Monitor: Was ist besser für PlayStation 5 und Xbox Series X?

Dass sich für anspruchsvolle PC-Gamer mit leistungsstarker Grafikkarte ein hochwertiger Gaming-Monitor am besten eignet, sollte feststehen.

Doch wie sieht es nun mit den beiden Heimkonsolen von Sony und Microsoft aus?

Hier muss man sagen: Es kommt darauf an. Solltest du auch mit deiner Konsole vornehmlich am Schreibtisch spielen wollen, ist ein PS5-Monitor natürlich eine adäquate Lösung.

Wer es sich hingegen lieber im Sessel oder auf der Couch bequem macht, der sollte wohl zum Gaming-TV greifen.

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Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg
Schreibt seit 2022 für Bildschirm.de und interessiert sich schon immer für Games und Technik. Insbesondere auf die Wahl des richtigen Monitors und Fernsehers hat er seit seinem ersten Röhrenfernseher von Phillips immer großen Wert gelegt. Egal ob Gaming-Rechner, PS5 oder ein entspannter Heimkinoabend inklusive UHD-Bluray - der passende Bildschirm muss einfach sein!

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