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BenQ EL2870U im Test – Guter Budget-Monitor für PS5?

Den heutigen Monitor-Test widmen wir dem BenQ EL2870U. Dieser doch schon etwas ältere Monitor ist schon seit Anfang 2018 im Einzelhandel erhältlich. Trotzdem scheint der BenQ EL2870U auch aktuell noch einer der beliebtesten 4K-Monitore für Gaming im unteren Preissegment zu sein.

Wir haben uns die Frage gestellt, ob es sich überhaupt noch lohnt sich den über 3 Jahre alten Monitor zuzulegen. Dieser Frage sind wir mit unserem BenQ EL2870U Testbericht nun endgültig auf den Grund gegangen.

 

BenQ EL2870U – Angebote

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Stand: 27. März 2024 21:37
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Technische Eigenschaften

Das Hauptmerkmal vom BenQ EL2870U ist das Panel. Hierzu hat sich der Hersteller für ein schnelles und mattes TN-Panel mit einer maximalen Bildschirmauflösung von 3840 x 2160 Pixeln (UHD/4K) entschieden. Das TN-Panel soll laut dem Hersteller eine Monitor-Reaktionszeit von bis zu einer Millisekunde (Grey-to-Grey) schaffen.

BenQ EL2870U Test - Frotansicht

Die Bildschirmgröße bzw. die Diagonale des Monitors misst ganze 27,9 Zoll (70,87 cm), dementsprechend gut fällt auch die Pixeldichte (157,9 PPI) des Displays aus.

Die Bildwiederholfrequenz liegt mit maximal 60Hz im völlig akzeptablen Bereich und ist bei dem Preis von knapp unter 300 Euro (März 2021) auch gerechtfertigt. Passend dazu ist der BenQ EL2870U auch noch mit Adaptive-Sync und AMD FreeSync kompatibel.

BenQ EL2870U Frontansicht 2

Da BenQ den EL2870U explizit als einen augenschonenden Monitor bewirbt, dürfen nützliche Features wie eine Flicker-Free Hintergrundbeleuchtung und ein Blaulichtfilter ebenfalls nicht fehlen. Hierbei besitzt der Monitor auch 2 TÜV-Zertifizierungen: TÜV Flicker-Free und TÜV LBL.

BenQ EL2870U Frontansicht 3

Zu unserer Überraschung soll der BenQ EL2870U auch noch eine HDR-Funktion sowie B.I.+ integriert haben. Per Knopfdruck soll man dann HDR aktivierten können oder den Bildschirm von B.I.+ automatisch dimmen lassen können. Darauf gehen wir im weiteren Verlauf des Tests aber noch einmal ein.

HerstellerBenQ
Bildschirmgröße27,9 Zoll (70,87 cm)
Auflösung3840 x 2160p
PanelTN (matt)
Reaktionszeit1 ms (GtG)
Bildwiederholfrequenz60Hz
Seitenverhältnis16:9
Anschlüsse (Video)2x HDMI 2.0, 1x Display-Port 1.4
Anschlüsse (sonstige)3,5 mm Klinke
HöhenverstellungNein
ErgonomieNeigungswinkel -5˚ - 15˚
HDCP 2.2Ja
HDR10Ja
AMD FreeSyncJa
Nvidia G-SyncNein
Adaptive SyncJa
LautsprecherJa 2x2 Watt
VESA Wandhalterung100 x 100
BesonderheitenTÜV Flicker-Free, TÜV LBL, B.I.+

 

 

Design und Verarbeitung

Obwohl es sich beim EL2870U eher um einen Monitor der mittleren bis unteren Preisklasse handelt, fällt die Verarbeitung ziemlich gut aus. Was dem ein oder anderen aber auf den ersten Blick nicht gefallen wird, ist das fehlende rahmenlose Design.

BenQ EL2870U Bildschirmrahmen

Der Monitor-Rahmen ist ähnlich wie beim Samsung U28E590D relativ breit und mit einem mattierten Kunststoff verkleidet. Passend dazu ist das Display vollständig matt gehalten, womit unschöne Spiegelung elegant vermieden werden.

BenQ EL2870U Rahmen und Standfuß Design

Farblich fällt direkt auf, dass der BenQ EL2870U gleich mit mehreren Grautönen versehen ist. Das erzeugt einen schönen und dezenten Kontrast.

BenQ EL2870U Logo Design

Wie bereits erwähnt ist das gesamte Monitorgehäuse primär in mattem Kunststoff verkleidet, mit Ausnahme von dem Logo-Schriftzug „BenQ“, dieser ist auf der Rückseite sowie auf der vorderen Seite am Monitor-Rahmen in einem dunklen Glanzlack-Design angebracht.

BenQ EL2870U Rückseite vom Gehäus mit Logo

An der rechten, unteren Seite des Rahmens ist das OSD zur Bedienung versteckt. Prominent fällt die Platzierung der HDR/B.I.+-Taste aus, diese ist relativ groß und farblich mit einem glänzenden Kupferton behaftet.

BenQ EL2870U HDR-Taste und Bedienung

Wie der Rest des Monitors ist der Standfuß mit einem hellen, matten Grauton und einem dunklen, glänzenden Grau ausgestattet. Die Verarbeitung gefällt uns auch hier relativ gut und am Standfuß wackelt auch nichts.

BenQ EL2870U Standfuß Design

BenQ EL2870U Standfuß Design 2

Das gesamte schlichte Design des BenQ EL2870U kommt gut an und bezüglich der Verarbeitung haben wir im Wesentlichen auch nichts zu beanstanden. Allerdings sind die dunklen Oberflächen des Bildschirms ein echter Staubmagnet und auf der Glanzlack-Optik sind Fingerabdrücke kaum zu vermeiden.

 

Ergonomie

Abgesehen von einer schlichten und schönen Optik bietet der Standfuß vom BenQ EL2870U leider nicht viel. Der BenQ EL2870U ist weder höhenverstellbar, drehbar, schwenkbar noch besitzt er eine Pivot-Funktion. Lediglich neigbar ist er und mit +15°/​-5° auch hier nicht gerade mit Bravour.

BenQ EL2870U Ergonomie vom Standfuß

Die ergonomischen Einstellungsmöglichkeiten sind durchaus enttäuschend, trotzdem muss man auch hier im Hinterkopf behalten, dass man bei dieser Preisklasse auch nicht zu viel erwarten darf.

 

Input-Lag Test – BenQ EL2870U

Da der BenQ EL2870U hauptsächlich als Gaming-Monitor beworben wird und der Input-Lag bei Gaming-Monitoren einer der wichtigsten Faktoren und Qualitätsmerkmale ist, haben wir hier besonders viel Augenmerk darauf gelegt.

BenQ EL2870U Input Lag Test
Die weißen Balken sind die Punkte an denen wir den Input-Lag messen.

Getestet haben wir den Input-Lag mit einem speziellen Input-Lag-Tester von Leo Bodnar, welchen wir exklusiv aus Großbritannien importiert haben. Dieses Input-Lag Testgerät wurde speziell für 4K-Monitore entwickelt.

Da der Input-Lag je nach Position auf dem Display anders ausfällt, haben wir den Input-Lag an 3 verschiedenen Messpunkten ermittelt. Nämlich einmal oben am Display, in der Mitte und unten. Daraus ergibt sich der Durchschnitt, welcher hinterher unser allgemeiner Input-Lag ist.

Am oberen Messpunkt konnten wir einen phänomenalen Input-Lag von 0,8 ms (Millisekunden) messen. Der mittlere Messpunkt und der untere Messpunkt fallen mit Werten von 8,3 ms und 15,9 ms deutlich höher aus, befinden sich aber immer noch im sehr guten Bereich.

Daraus resultiert ein durchschnittlicher Input-Lag von sehr guten 8,3 Millisekunden. Zum Vergleich: Für Gaming möchte man idealerweise einen Input-Lag von unter 15 ms haben. Mit sagenhaften 8,3 ms liegt man also deutlich darunter, was für Gamer ein absoluter erstrebenswerter Input-Lag ist.

 

BenQ EL2870U – Gaming-Test mit Playstation 5 und PC

Weil der BenQ EL2870U, wie schon mehrfach erwähnt, vorwiegend auf die Gamer-Zielgruppe zugeschnitten ist, haben den Monitor diesbezüglich besonders unter die Lupe genommen. Auf dem PC haben wir den BenQ EL2870U mit zwei E-Sports Titeln, nämlich „League of Legends“ und „VALORANT“ getestet.

Da der Input-Lag beim EL2870U extrem niedrig ausfällt macht das Spielen von LoL besonders viel Spaß und man hat praktisch einen echten Vorteil gegenüber dem Gegner, zumindest solange dieser einen Bildschirm mit höherem Input-Lag hat. Die Bildwiederholfrequenz von 60Hz reicht fürs Casual-Gaming auch vollkommen aus. Wenn man Pro-Player werden möchte, dann sind 144Hz+ fairerweise trotzdem erstrebenswerter.

BenQ EL2870U In Game Test League of Legends

In Valorant konnte man als Spieler noch mehr von dem niedrigen Input-Lag profitieren. Wenn man in Valorant auf UHD-Auflösung nicht genug FPS (frames per second) erreicht, kann man auch problemlos auf skalierten Full-HD spielen – hierbei ist jedoch etwas Qualitätsverlust bzgl. der Bildqualität spürbar.

BenQ EL2870U In Game Test League of Legends 2

Da wir den BenQ EL2870U auf unserer Seite Bildschirm.de ja auch explizit als geeigneten Monitor für die Playstation 5 empfehlen, ist der Praxistest von besonderer Bedeutung.

Hierzu haben wir das vorinstallierte Spiel „Astro’s Playroom“ von der Asobi Team-Abteilung von Japan Studio gespielt.

BenQ EL2870U Gaming Test mit der Playstation 5 - Spiel: Astros Playroom

Die dargestellten Inhalte, während dem Spielen auf der PS5 mit dem BenQ EL2870U, werden klar und flüssig wiedergegeben. Zumindest in diesem Spiel können wir von den vollen 60Hz Gebrauch machen. Mit dem B.I.+-Modus passt sich das dargestellte Bild auch überraschend gut an die Raumbeleuchtung an, sodass das Zocken im Allgemeinen angenehmer ist.

BenQ EL2870U PS5 Astros Playroom

Negativ aufgefallen ist die schlechte Performance in dunklen Räumen, da die Ausleuchtung und die Bildhomogenität bestenfalls mittelmäßig sind.

Was außerdem erwähnt werden sollte, ist dass der Monitor direkt beim Start der PS5 automatisch in den HDR-Modus wechselt. Auf den HDR-Modus sind aber noch einmal separat eingegangen.

Ansonsten stellt sich der BenQ EL2870U als ein ziemlich guter Gaming-Monitor für die PS5 heraus. – Wenn einem 60Hz bei 4K/UHD-Auflösung ausreichen und man nicht unendlich viel Geld in einen OLED-Monitor oder in ein HDMI-2.1-Gerät stecken will, dann ist der BenQ EL2870U eine gute Lösung für die kleine Brieftasche.

 

 

 

Wahrgenommenes Reaktionsverhalten und Motion-Blur

Um das wahrgenommene Reaktionsverhalten vom Panel des BenQ EL2870U zu bewerten, haben wir eine Kamera und die Testgrafiken der bekannten Website Testufo.com benutzt.

Hierzu haben wir die Testgrafik von Testufo mit einer Geschwindigkeit von 960 Pixeln pro Sekunde über das Display bewegen lassen und anschließend ein Foto mit einer Kamera gemacht.

BenQ EL2870U Motion Blur Reaktionsverhalten

Obwohl die Pixel mit einer Geschwindigkeit von 960 Pixel pro Sekunde über den Bildschirm rasen, tritt so gut wie kein Motion-Blur auf. Was aber direkt auffällt ist der relativ moderat auftretende Ghosting-Effekt, der wie eine Silhouette hinter den Ufos im Testbild liegt. Daraus lässt sich schließen, dass die Reaktionszeit des Panels initial extrem schnell ist, jedoch die Fallzeit, in welcher die Pixel ihre vorherige Farbe annehmen, deutlich höher ist.

Trotzdem befindet sich das Ghosting noch einigermaßen im Rahmen für Casual-Gaming. E-Sportler und Pro-Player sollten aber doch lieber auf einen schnelleren Monitor ausweichen.

 

Bildqualität

Da sich die Bildqualität nicht pauschal von einem einzigen Faktor beurteilen lässt, haben wir den BenQ EL2870U gleich in mehreren Disziplinen getestet:

 

Helligkeit und Kontrast

Zum Messen der Bildschirmhelligkeit und der Dimmbarkeit vom BenQ EL2870U haben wir den SpyderX Elite von Datacolor verwendet. Zum Testen der verschiedenen Werte haben wir den Bildschirm im OSD selbstverständlich auf die Werkeinstellungen zurückgesetzt.

BenQ EL2870U Helligkeit und Kontrast

Bezüglich der maximalen Helligkeit hat der Hersteller einen typischen Wert von 300 cd/m² angegeben. Wir konnten nach mehrmaligem Messen bei der Werkeinstellung einen guten Maximalwert von 314 cd/m² messen.

Beeindruckend ist aber vor allem der von uns gemessene Minimalwert von 35 cd/m². Damit ist der BenQ EL2870U in dunklen Räumen theoretisch problemlos nutzbar. (Solange die Ausleuchtung ordentlich ist.)

Zur Bestimmung des Kontrastwertes wurde ebenfalls der SpyderX Elite bei Werkeinstellungen verwendet. Als Kontrastwert hat der Hersteller eine native Kontrastrate von 1000:1 angegeben.

BenQ EL2870U Kalibrierung/Messung mit dem SpyderX

Wir mussten nach wiederholtem Messen leider einen deutlich niedrigeren Kontrastwert von 760:1 ermitteln. Da im BenQ EL2870U aber ja ein TN-Panel verbaut ist, muss man auch mit eher schlechteren Kontrastraten rechnen.

Hier haben wir zur Übersicht eine Tabelle mit den verschiedenen Helligkeitseinstellungen bei der Voreinstellung „Standard“:

HelligkeitseinstellungHelligkeit (cd/m²)Schwarz (cd/m²)Kontrast
0%350,06620:1
25%1120,15740:1
50%1830,25740:1
75%2510,33760:1
100%3140,42760:1

 

Darüber hinaus besitzt der BenQ EL2870U noch einige OSD-Einstellungen zu denen wir ebenfalls die Helligkeit und den Kontrast gemessen haben.

EinstellungHelligkeit (cd/m²)Schwarz (cd/m²)Kontrast
Standard2620,35760:1
HDR3100,42750:1
Cinema HDR3090,42740:1
Low Blue Light2200,36610:1
Game2560,42620:1
Photo2570,42620:1
sRGB3030,42730:1
ECO1920,26730:1

 

Bildhomogenität

Zum Bestimmen und Bewerten der Bildhomogenität haben wir den Bildschirm in 9 gleichmäßige Quadranten aufgeteilt und die Helligkeit jeweils innerhalb von diesen 9 Abschnitten gemessen.

BenQ EL2870U Test Bild-Homogenität

Die Abweichungen bei diesen Messungen werden im prozentualen Verhältnis zu dem zentralen Messwert angezeigt. Der zentrale, hellste Quadrant ist also der Referenzwert.

Folgend haben wir die beim BenQ EL2870U gemessenen Abweichungen in % und die Luminanz/Helligkeit in den einzelnen Quadranten aufgelistet.

QuadrantLuminanzDifferenz zum Maximum
1148,314%
2151,513%
3169,12%
4157,59%
5 (max.)173,30%
6168,83%
7155,810%
8151,413%
9158,98%

Leider kann bei der Bildhomogenität in Bezug auf die Helligkeit kein sehr guter Wert erreicht werden, da die höchste Helligkeitsabweichung bei maximal 14 % liegt.

BenQ EL2870U Bildhomogenität

Zur Verdeutlichung: Die Wahrnehmungsschwelle bei Helligkeitsunterschieden liegt bei ungefähr 10-20 %. Mit einer maximalen Helligkeitsabweichung von 14 % und einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 9 % kann der EL2870U also gerade noch solide mithalten. Beim normalen Gaming-Gebrauch wird der Helligkeitsunterschied wahrscheinlich kaum auffallen.

Darüber hinaus haben wir ebenfalls mit dem SpyderX die Abweichungen der Farbabstände getestet. Hierzu haben wir den DeltaE-Wert der gleichen 9 Quadranten gemessen und die Abweichungen zu dem Quadranten, der am nächsten bei D65 (6500K) liegt, ermittelt.

BenQ EL2870U Bildhomogenität Farbtemperatur

Hier haben wir einen durchschnittlichen DeltaE-Wert von ungefähr 3 gemessen, was gerade noch für eine ausreichende Bewertung ausreicht. Der Maximalwert von 4,9 ist deutlich schlechter und als mangelhaft zu bewerten. Somit eignet sich der BenQ EL2870U überhaupt bis gar nicht für Grafikdesign, Fotobearbeitung o. Ä.

Für den normalen Bürogebrauch, für das Surfen im Web und für Gaming spielt diese Bildhomogenität jedoch eher eine untergeordnete Rolle.

 

Ausleuchtung

Im abgebildeten Foto haben wir eine Aufnahme vom Schwarzbild des BenQ EL2870U in einem komplett abgedunkelten Raum gemacht. BenQ EL2870U Ausleuchtung

Bei genauem Hinsehen kann man einen leichten Clouding-Effekt wahrnehmen. Außerdem befinden sich an den Rändern kleine Lichthöfe die im Fachjargon auch als „Backlight-Bleeding“ bezeichnet werden. Trotzdem hält sich die Ausleuchtung des LED-Backlights noch im Rahmen.

 

Blickwinkelstabilität

Obwohl im BenQ EL2870U ein Panel mit TN-Technologie verbaut ist, welche ja bekanntlich nur eine sehr bescheidene Blickwinkelstabilität hervorbringen kann, fällt die Blickwinkelstabilität in der Praxis relativ solide aus.

BenQ EL2870U Blickwinkelstabilität Front

BenQ EL2870U Blickwinkel von links

BenQ EL2870U Blickwinkel von rechts

Es sind vor allem bei hellen Farben und Weiß Farbabweichungen zu erkennen, allerdings befinden sich diese, wie bereits erwähnt, für ein TN-Panel noch im Rahmen.

BenQ EL2870U - Blickwinkel Ansicht von rechts
BenQ EL2870U – Blickwinkel Ansicht von rechts

So kommt es, dass der BenQ EL2870U sogar mit einer der besten Blickwinkelstabilitäten hat, die wir je bei TN-Monitoren getestet haben. Zu diesem Ergebnis kam unter anderem auch das renommierte Fachmagazin Rtings.com.

 

Skalierung und interpoliertes Bild

Da der BenQ EL2870U eine maximale Bildschirmauflösung von 3840 x 2160p darstellen kann und viele Inhalte leider noch nicht in dieser Auflösung verfügbar sind, muss der Monitor gezwungenermaßen von niedrigeren Auflösungen skalieren können.

BenQ EL2870U Interpoliertes Bild
Textwiedergabe nativ (links) vs. Textwiedergabe 1080p (rechts)

Die Skalierung von Full-HD (1920 x 1080p) meistert der BenQ EL2870U ohne Probleme und das interpolierte Bild ist immer noch scharf. Anders sieht das bei der Skalierung von QHD (2560 x 1440p) aus, obwohl die Auflösung ja technisch gesehen höher als Full-HD ist, sieht das skalierte Bild deutlich schlechter aus.

Außerdem haben wir in dem bekannte Computerspiel „League of Legends“ getestet, wie sich die Skalierung von Full-HD auf UHD (3840 x 2160p) in der Praxis äußert. Auch hier kann man wenig beanstanden, das interpolierte Bild wird immer noch deutlich und scharf dargestellt.

BenQ EL2870U Interpoliertes Bild Skalierung Test
Spielwiedergabe bei nativer Auflösung UHD (oben) vs Full-HD (unten)

Es fällt während dem Computerspielen praktisch gar nicht auf, dass man auf einer skalierten 4K-Auflösung spielt. Man kann sich dabei sogar noch ein paar Frames bzw. einfach etwas an Rechenleistung einsparen.

Eine Skalierung von 720p auf die native Bildschirmauflösung vom BenQ EL2870U haben wir bewusst nicht getestet, da dies absolut unverhältnismäßig wäre.

 

Farbraumabdeckung

Zum Messen der Farbräume haben wir den SpyderX Elite Kalibrator von Datacolor verwendet. Die initiale Messung haben wir typischerweise im Modus „Standard“ also mit den Werkeinstellungen vorgenommen.

Bezüglich des Farbraums hat der Hersteller BenQ einen NTSC-Wert von 72 % angegeben. Wir konnten in unseren Messungen mit dem SpyderX gerade mal eine Abdeckung von 66 % ausmachen. Darüber hinaus haben wir beim bei sRGB eine ziemlich gute Farbraumabdeckung von 93 % messen können.

BenQ EL2870U Farbumfang
93 % von sRGB, 71 % von AdobeRGB, 72 % von P3, 66 % von NTSC

Damit steht der BenQ EL2870U im Faktor Farbraumvolumen ziemlich gut dar. Für Gaming oder das Streamen von Videos und Filmen optimal. Professionelle Grafikdesigner und Fotografen werden bei dieser Abdeckung zwar keine Freudensprünge machen, aber für die oben genannten Nutzer ist diese Farbraumabdeckung mehr als ausreichend.

Zusätzlich haben wir das Farbraumvolumen noch nach der Monitor-Kalibrierung, die wir mit dem SpyderX durchgeführt haben, ermittelt. Hierbei haben sich die Abdeckungswerte im AdobeRGB- und NTSC-Farbraum leicht verbessert.

FarbraumAbdeckung nach Kal.
sRGB93 %
AdobeRGB72 %
P372 %
NTSC67 %

Da der BenQ EL2870U über einen HDR-Modus verfügt, haben wir selbstverständlich auch hier eine Anzeigenanalyse bezüglich des Farbraums vorgenommen.

Fabraum/HDR-EinstellungHDRHDR-Cinema
sRGB75 %84 %
AdobeRGB56 %63 %
P356 %62 %

 

HDR-Wiedergabe

Neben der normalen SDR-Wiedergabe hat man noch die Möglichkeit, durch Betätigen des HDR-Knopfes am unteren, rechten Monitor-Rahmen, eine HDR-Wiedergabe zu aktivieren.

BenQ EL2870U HDR Taste

Wenn man im Windows 10 Interface den HDR-Modus aktiviert, wechselt der EL2870U automatisch zur HDR-Widergabe. Wichtig hierbei ist, dass man den Monitor mit entsprechendem HDMI-Kabel verbinden muss.

BenQ EL2870U Test OSD HDR
OSD durch Betätigung des HDR-Buttons

Mit einer von uns gemessenen maximalen Helligkeit von 314 cd/m² ist diese High-Dynamic-Range Einstellung aber praktisch nutzlos und sorgt beim normalen Betrieb für kaum Vorteile. Entsprechend der maximalen Helligkeit reicht es also nicht einmal für eine HDR600 VESA-Zertifizierung.

Als Fazit kann man sagen, dass es ein sogenanntes „Nice-To-Have“ ist, aber objektiv betrachtet obsolet ist.

 

Weitere Funktionen

Flicker-Free

Eine weitere zusätzliche Funktion des BenQ EL2870U ist die Flicker-Free-Hintergrundbeleuchtung. Hierbei wird im Grunde nur versucht, das Flimmern der LED-Hintergrundbeleuchtung zu verhindern. Wie Flicker-Free im Detail funktioniert, haben wir in einem anderen Artikel erläutert.

Der Effekt den man mit Flicker-Free dabei erzielen möchte ist, dass die Augen geschont werden sollen. Erwähnenswert ist auch, dass für den BenQ EL2870U eine Flicker-Free TÜV-Zertifizierung ausgestellt wurde.

 

B.I.+

B.I.+ „Brightness-Intelligence-Plus-Technologie“ ist eine eigens entwickelte Technologie aus dem Hause BenQ. Sie passt nicht nur die Helligkeit des Bildschirms automatisch an die Lichtverhältnisse der Umgebung an, sondern passt gleich auch noch die Farbtemperatur an. Das Feature hat uns sehr gefallen und ist überwiegend beim Gaming sehr von Vorteil, da die Bilder dadurch natürlicher sowie realistischer dargestellt werden.

 

AMD FreeSync

Mit der FreeSync-Funktion des BenQ EL2870U kann die Bildwiederholfrequenz des Monitors variabel an die des Ausgabegeräts (z.B. einer Playstation 5 oder eines PCs) angepasst werden.

FreeSync ist daher eigentlich nur für Gamer interessant und fast so gut wie jeder Gaming-Monitor verfügt über diese Funktion oder ggf. über eine FreeSync-Kompatibilität.

 

Stromverbrauch

Zum Ermitteln des Stromverbrauchs haben wird die Watt des BenQ EL2870U mit einem herkömmlichen Watt-Messgerät gemessen. Beim normalen Betrieb kommt der Monitor auf durchschnittlich 31 W, bei normalem Betrieb mit HDR10 aktiviert ist der Verbrauch auf 0,036 kWh angestiegen.

Der höchste Wert den wir messen konnten lag bei 37 W. Im ECO-Mode, also dem Stromsparmodus haben wir einen durchschnittlichen Wert von 20 W ausmachen können.

 

Sound

Gerade weil der BenQ EL2870U als Gaming-Monitor beworben wird, ist das Vorhandensein von Lautsprechern nicht gerade unwichtig.

Aus diesem Grund hat BenQ beim EL2870U nicht auf Lautsprecher verzichtet und im unteren Monitor-Rahmen, jeweils rechts und links einen 2-Watt-Lautsprecher verbaut.

Der Klang der Lautsprecher hört sich zwar etwas flach an und ist auf keinen Fall mit dem eines durchschnittlichen, modernen Fernsehers zu vergleichen, aber es reicht definitiv für eine befriedigende bis gute Bewertung.

Ausreichend laut sind die Lautsprecher ebenfalls, hier konnten wir eine Maximallautstärke von 78,4 dB messen.

 

Anschlüsse

Neben einem Stromnetzanschluss verfügt der BenQ EL2870U über einen Display-Port-1.4-Anschluss und sogar gleich 2 HDMI-2.0-Ports.

BenQ EL2870U - Anschlüsse

Leider sind beim Monitor keine USB oder USB-C-Anschlüsse vorhanden. Dafür hat man aber die Möglichkeit das Audiogerät  der Wahl (z.B. ein Headset) via. 3,5 mm Klinkenanschluss zu verbinden.

 

Bedienung und OSD

Die Bedienung bzw. die Testen für das OSD befinden sich ganz klassisch an der unteren, rechten Seite des Bildschirmrahmens. Mit der HDR- sowie der Ein-und-Austaste befinden sich also insgesamt 7 Tasten am Monitor.

BenQ EL2870U - Bedienung

Wie üblich wird die Ein-/Austaste durch ein LED-Licht bei Betrieb grün beleuchtet und im Standby-Modus in der Farbe Orange. Insgesamt wirken die Tasten sehr wertig und sind angenehm zu bedienen.

BenQ EL2870U - OSD

Ansonsten ist das OSD relativ simpel gehalten und unterscheidet sich kaum von dem anderer Monitor-Herstellern. Der eine Unterschied ist aber, dass ein extra ein Menüreiter für „Eye-Care“ angelegt wurde. Hier kann man Einstellungen wie die Low-Blue-Light-Funktion vornehmen.

BenQ EL2870U - OSD 2

Darüber hinaus hat der BenQ EL2870U ein Schnellauswahl-Menü mit welchem man die verschiedenen Voreinstellungen, darunter HDR und CinemaHDR, innerhalb von Sekunden auswählen kann.

BenQ EL2870U - OSD Picture Mode Menü

Durch Betätigen der HDR- bzw. B.I.+-Taste lässt sich ein kleines Mini-Menü öffnen, mit welchem man die HDR-Wiedergabe sowie den Betrieb vom B.I.+-Modus getrennt oder parallel zueinander aktivieren/deaktivieren kann.

BenQ EL2870U - OSD HDR und B.I.+

 

Lieferumfang

Im Lieferumfang befinden sich natürlich: der Monitor, der Standfuß aufgeteilt in 2 Komponenten, ein Netzkabel für den Stromanschluss, ein HDMI-Kabel für den Anschluss am Ausgabegerät, eine Bedienungsanleitung sowie ein Quick-Start-Guide.

Der Standfuß lässt sich innerhalb von Sekunden am Monitor installieren, allerdings benötigt man zwingend einen zusätzlichen Schraubenzieher.

 

Preis und Verfügbarkeit

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15 gebraucht ab 382,73€
Stand: 27. März 2024 21:37
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Fazit – BenQ EL2870U im Test

Im Großen und Ganzen ist der BenQ EL2870U ein echt anständiger Monitor. Glänzen kann der Monitor vor allem mit seinem exzellenten Input-Lag, weshalb der BenQ EL2870U hauptsächlich für Gamer eine Empfehlung wert ist. Darüber hinaus eignet sich der BenQ EL2870U, wegen seiner Eye-Care-Features, auch für den alltäglichen Bürogebrauch und für Multimediaanwendungen.

Vorteile
  • gute Preis-Leistung
  • 4K/UHD Auflösung
  • exzellenter Input-Lag
  • niedrige Reaktionszeit
  • AMD FreeSync
  • gute sRGB-Abdeckung
Nachteile
  • kaum Ergonomie
  • HDR10-Modus bringt kaum Vorteile
  • niedriger Kontrastrate

 

Schwachstellen wie die Bildhomogenität und die fast schon obsolete HDR-Funktion gibt es natürlich auch. Professionelle Grafikdesigner oder generell Medienersteller, werden mit dem BenQ EL2870U höchstwahrscheinlich nicht glücklich werden.

 

BenQ EL2870U Test - Bildschirm.de Award Testsiegel

 

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Gesamtbewertung

Design und Verarbeitung
8
Ergonomie
4
Ausstattung (Lieferumfang, Funktionen, Anschlüsse)
7.5
Kontrast
4.5
Helligkeit
6.5
Blickwinkelstabilität
8
Skalierung und Interpolation
7.5
Bildhomogenität und Ausleuchtung
4.5
Farbraumvolumen (sRGB)
7.9
Farbraum nach Kalibration (sRBG)
8
Bedienung und OSD
8
Geeignet für Videowiedergabe/Multimedia
8.9
Geeignet für Büro/Office-Anwender
9
Geeignet für gelegentliche Gamer
10
Geeignet für Pro-Gamer (E-Sport)
5.5
Subjektiver Gesamteindruck
8
Preis-Leistung
10
Andreas Jäger
Andreas Jäger
Nachdem ich mir meinen ersten Bildschirm mit 144Hz Bildfrequenz zugelegt hatte, ließ mich das Thema Bildschirme und Monitore einfach nicht mehr los. – Sogar so sehr, sodass ich jetzt unter BILDSCHIRM.DE meinen Enthusiasmus gegenüber Bildschirmen, Fernsehern und Unterhaltungselektronik in Artikelform mit der Welt teile. Umfassende Bildschirm-Testberichte sind für mich absolute Herzenssache.

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