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Was ist VSync und sollte ich es aktivieren oder nicht?

Beim Gaming spielt seit geraumer Zeit nicht mehr nur die Grafik eine große Rolle. Schließlich bieten viele Videospiele mittlerweile eine derart realistische Optik, dass die Unterschiede häufig nur noch marginal sind.

Doch während große Grafiksprünge nicht mehr an der Tagesordnung stehen, hat eine ganz andere Disziplin immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Stabilität und Höhe der FPS (Frames per Second, dt.: Bilder pro Sekunde).

Doch manch ein Monitor ist von den FPS überfordert, die eine Grafikkarte an ihn sendet. Das resultiert in ärgerlichen Problemen wie Ruckeln, Tearing oder Screen Tearing.

Eine Lösung für das Problem ist VSync. Was das ist und welche Vor- oder auch Nachteile die Technik mit sich bringt, wollen wir dir im Folgenden einmal erklären.

 

Was ist VSync? – kurz und knapp

VSync (Vertikale Synchronisation) ist eine Einstellung, welche die Framerate der GPU (Grafikkarte) mit den Hertz des Monitors synchronisiert.

VSync Erklärung Definition

Effektiv funktioniert das aber nur, wenn die Grafikkarte mehr Bilder ausgeben kann, als der Monitor Hertz hat. VSync limitiert im Endeffekt die Framerate auf die Hertzzahl des Monitors.

 

VSync sorgt für mehr Stabilität beim Zocken

Negative Effekte wie Ruckeln, Tearing oder Screen Tearing resultieren aus einer zu großen Diskrepanz zwischen von der Grafikkarte generierten FPS und der vom Monitor ermöglichten Bildwiederholfrequenz.

Um diese Probleme einzudämmen, kann man an seinem Bildschirm passende Einstellungen vornehmen – wenn dieser sie denn unterstützt.

Neben modernen Lösungen wie Nvidia G-Sync und AMD FreeSync, die eine variable Bildwiederholrate ermöglichen, gibt es hierbei auch das altbewährte VSync.

Bei der sogenannten Vertical Synchronisation (kurz: VSync) soll vermieden werden, dass es zu sogenannten Bildschirmrissen kommt. Diese nennt man in der Fachsprache auch Screen Tearing.

Screen Tearing in Battlefield 4 Beispiel

Ursache dafür ist, dass die Grafikkarte Signale mit zu vielen Bildern pro Sekunde an den Monitor schickt. Ist die GPU beispielsweise zu 120 FPS imstande, schickt sie diese auch an deinen Bildschirm weiter.

Ein butterweiches Bild gibt es aber nur dann, wenn der Monitor auch wirklich 120 Hz Bildwiederholrate bietet.

Ist dies nicht der Fall, sieht sich der Bildschirm dazu gezwungen, innerhalb einer Bildrate gleich zwei von der Grafikkarte gesendete Bilder abzubilden.

Ansonsten würde er mit der Grafikkarte nicht Schritt halten können. Im Ergebnis sieht man auf dem Bildschirm zwei Bilder, die von einem Bildschirmriss voneinander getrennt sind.

 

VSync im Vergleich zu VRR

Die Lösung des Problems klingt einfach wie genial. So schiebt der Monitor der Grafikkarte gewissermaßen einen Riegel vor. Bleiben wir bei unserem Beispiel von oben.

Obwohl die GPU ihr Bild mit 120 FPS an den Monitor mit 60 Hz weitergeben könnte, erreicht den Monitor dank VSync lediglich ein Bild mit 60 Hz.

Das sorgt im Ergebnis dafür, dass das Bild synchron wiedergegeben werden kann. Diese Technik unterscheidet sich deutlich von den modernen Möglichkeiten der variablen Bildwiederholrate, wie sie AMD FreeSync und Nvidia G-Sync eröffnen.

Arbeiten Grafikkarte und Monitor zusammen, die beide VRR bieten, sind beide Systeme auf keine feste FPS- oder Hertz-Zahl festgelegt. Hier ist vielmehr eine permanente Synchronisation während des Spielens selbst möglich.

Das bietet sich vor allem für Momente an, in denen die FPS-Zahl erfahrungsgemäß in den Keller absackt. So zum Beispiel bei Actionszenen schneller Shooter-Games.

Hier hat die Grafikkarte selbstverständlich mehr zu berechnen, weshalb auch die FPS keine Spitzenwerte mehr erreichen.

Um ein Ruckeln zu verhindern, wie es auftritt, wenn zu niedrige FPS-Zahlen auf zu hohe Bildwiederholraten treffen, wird die Hertz-Zahl des Monitors kurzerhand an die FPS-Zahl automatisch angepasst.

Umgekehrt ist auch eine Anpassung zu hoher FPS an geringe Hertz-Zahlen möglich. AMD-FreeSync und Nvidia G-Sync mögen die bessere Technik darstellen, man findet sie allerdings längst noch nicht standardmäßig auf jedem Monitor.

 

VSync ist nicht immer die beste Lösung

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt auch für V-Sync. Zwar mag die Technik Bildschirmrisse unterbinden, doch sie bringt auch Nachteile mit sich.

Ein großer Vorteil von VSync ist, dass es sich unkompliziert einstellen lässt. Zunächst solltest du die Anzeigeoption am Monitor selbst aktivieren. Diese findest du in den Bildeinstellungen.

Vsync in Nvidia Einstellungen aktivieren
Bild: VSync bei der GPU (Nvidia) aktivieren

Umgekehrt musst du VSync noch am Rechner, deiner Konsole und meistens auch im Spiel selbst aktivieren. Der weitere große Vorteil ist, dass du mithilfe von VSync Screen Tearing effektiv bekämpfen kannst.

Doch das Ganze kann auch nach hinten losgehen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Diskrepanz zwischen FPS und Bildwiederholrate schlicht zu groß ist.

Vsync in League of Legends aktivieren
Bild: VSync in League of Legends aktivieren

Bleiben wir noch einmal bei unserem Beispiel, bei dem der Bildschirm 60 Hz bietet und die Grafikkarte ihr Signal mit 120 FPS weiterreicht.

Je größer der Unterschied zwischen den beiden Werten ist, umso aufwendiger ist quasi die „Barriere“ die errichtet werden muss, um die überschüssigen FPS auszubremsen.

Das resultiert in einem Input-Lag, der vor allem bei wettbewerbsorientiertem Spielen Gift sein kann.

Wer schon einmal einen Multiplayer-Shooter wie VALORANT oder Call of Duty mit Input Lag gespielt hat, wird wissen, dass die an Controller, Maus oder Tastatur getätigten Eingaben viel später verarbeitet werden. Hier muss man wirklich abwägen, was wichtiger ist.

VALORANT VSync aktivieren
VALORANT: VSync aktivieren (wir raten davon ab)

Empfehlenswert ist es, zunächst mal ohne VSync zu spielen und damit den bestmöglichen Input-Lag herauszuholen.

Sollten Probleme wie Ruckeln oder Tearing zu störend sein, lässt sich VSync immer noch aktivieren.

Bei Single-Player-Games, bei denen es nicht auf jede Millisekunde ankommt, kann man VSync generell getrost aktivieren.

Schließlich können Bildschirmrisse und weitere Probleme, die aus der Asyn­chro­ni­tät resultieren, an der Atmosphäre nagen und den Spielgenuss weit mehr trüben als ein etwas schlechterer Input-Lag.

 

Weiterführend:

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Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg
Schreibt seit 2022 für Bildschirm.de und interessiert sich schon immer für Games und Technik. Insbesondere auf die Wahl des richtigen Monitors und Fernsehers hat er seit seinem ersten Röhrenfernseher von Phillips immer großen Wert gelegt. Egal ob Gaming-Rechner, PS5 oder ein entspannter Heimkinoabend inklusive UHD-Bluray - der passende Bildschirm muss einfach sein!

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